Vonovia und Deutsche Wohnen verkaufen dem Land Berlin rund 15.000 Wohnungen. Sie lösen damit ihr Versprechen ein, das sie bei Ankündigung der geplanten Fusion gegeben haben. Der Verkaufspreis für das Paket liegt bei insgesamt 2,46 Milliarden Euro. Zuvor hatte Vonovia die Angebotsbedingungen gelockert, um den Konkurrenten auf jeden Fall übernehmen zu können.
Die Deutsche Wohnen verkauft knapp 10.700 Wohneinheiten und gut 200 Gewerbeeinheiten in Berlin an die drei Landesgesellschaften HOWOGE Wohnungsbaugesellschaft mbH, degewo AG und Berlinovo Immobilien Gesellschaft mbH. Der Kaufpreis beträgt rund 1,65 Milliarden Euro bzw. 2.185 Euro pro Quadratmeter und berücksichtigt den jeweiligen Zustand der Wohnungen. Die Einheiten sind über das ganze Stadtgebiet verteilt.
Vonovia veräußert 4.250 Wohn- und Gewerbeeinheiten zu einem Preis von 811 Millionen Euro. Das Unternehmen bekräftigte noch einmal seine Zusagen zur Begrenzung der regulären Mietsteigerungen bis 2026 und zum Bau von 13.000 neuen Wohnungen in Berlin.
"Die Wohnungen werden zu einem fairen Preis von uns veräußert", sagt Vonovia-Chef Rolf Buch. Der Übergang auf die drei Landesgesellschaften erfolgt im kommenden Jahr. Sie hätten aus einem Portfolio, das in Verteilung sowie in Qualität und Wert im Wesentlichen den Querschnitt des Berliner Wohnungsbestands von Vonovia widerspiegelt, eigenständig die für sie relevanten Bestände ausgewählt.
Für die Verkäufer dürfte sich der Deal trotzdem gerechnet haben. Im Jahr 2014 kaufte die Deutsche Annington, aus der Vonovia hervorging, 5.000 Wohnungen und 210 Gewerbe-Immobilien in Berlin und Ostdeutschland für rund 300 Millionen Euro.
Vonovia und Deutsche Wohnen dürften mit dem Verkauf die Wogen in Berlin etwas geglättet haben. Zumindest sollte die Politik positiver gestimmt sein. Auf lange Sicht wäre eine Fusion positiv für die Vonovia-Aktionäre. Auf kurze Sicht bleibt aber die Unsicherheit in Bezug auf die Bundestagswahlen, denn ein rot-grün-rotes Bündnis wäre für die Branche das Worst-Case-Szenario. Wer auf Nummer sicher gehen will, wartet das Wahlergebnis ab.