Am Donnerstag gingen die US-Börsen zu Handelsbeginn ins Minus. Der Dow Jones verlor 0,1 Prozent, nachdem er am Vortag erneut mit einem neuen Allzeithoch von 15.275 Punkten geschlossen hatte.
Von Konjunkturseite ging der Blick am Morgen auf die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe. Sie stiegen um 32.000 auf 360.000 in der vergangenen Woche, Analysten waren von 330.000 ausgegangen. In der Vorwoche lagen die Anträge bei revidiert 328.000. Der Philly Fed Index tendierte im Mai bei -5,2 Punkten und damit deutlich niedriger als im Vormonat mit 1,3 Punkten. Die Wohnbaubeginne fielen im April mit 853.000 geringer aus als im Vormonat (1,02 Mio). Das ist der niedrigste Stand seit fünf Jahren. Die Wohnbaugenehmigungen stiegen hingen auf 1,017 Millionen. Das war besser als erwartet. Die Verbraucherpreise sanken im April überraschend deutlich um 0,4 Prozent, Experten hatten mit einem Rückgang von 0,2 Prozent gerechnet.
Die Kaufhauskette Wal-Mart (-2,0%) konnte die Gewinn- und Umsatzerwartungen für das abgelaufene Quartal nicht erfüllen. Der Gewinn lag bei 1,14 Dollar pro Aktie (oder 3,74 Milliarden Dollar), Analysten hatten mit 1,15 Dollar gerechnet. Der Umsatz legte um 1 Prozent auf 114,2 Milliarden Dollar zu, hier waren 116,3 Milliarden Dollar erwartet worden.
Zu Handelsende schloss der Dow Jones mit einem Minus von 0,3 Prozent bei 15.231 Punkten. Der Nasdaq Composite verlor 0,2 Prozent bei 3.465 Zählern. Der breiter gefasste S&P 500 verbuchte einen Verlust von 0,5 Prozent bei 1.650 Punkten.
Zu den Gewinnern im Dow zählten: Cisco (+13,1%), Hewlett-Packard (+1,9%) und UnitedHealth Group (+0,9%). Die größten Verlierer waren: Wal-Mart Stores (-2,0%), Walt Disney (-1,9%) und Home Depot (-1,3%).
Die stetig steigende Datenmenge bescherte Cisco System (+13,1%) ein gutes drittes Quartals. Der Netzwerkausrüster konnte den Umsatz um 5 Prozent auf 12,2 Milliarden Dollar steigern. Das war der neunte Rekordumsatz in Folge für den weltgrößten Spezialisten für IT-Netzwerke. Der Gewinn kletterte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sogar um 15 Prozent auf 2,5 Milliarden Dollar. Damit wurden die Erwartungen der Analysten übertroffen. Das Unternehmen profitiert vor allem von den Daten-Cloud und datenhungrigen Tablets und Smartphones.
Flugzeugbauer Boeing (-0,6%) könnte nach dem Batterie-Desaster im Dreamliner jetzt ein neues Problem drohen. Der Turbinenhersteller General Electric (-0,2%) warnte vor einem Fehler bei den Turbinen des Langstreckenflugzeugs Boeing 777. In zwei Fällen sei während des Fluges die Turbine ausgefallen. Der genaue Grund sei noch nicht bekannt.
Google (-1,3%) präsentierte auf der Entwicklermesse in San Francisco einige Neuheiten: In den USA werde der Musikdienst "Google Play Music" als Abo für 9,99 Dollar im Monat eingeführt. Zudem werde der Kartendienst überarbeitet und soll z.B. mehr Restaurant-Empfehlungen enthalten. Die Stichwortsuche soll verstärkt durch Suchen mit ganzen Sätzen und Fragen ergänzt werden. Dazu wurden riesige Datenmengen aufgebaut.
Microsoft (+0,7%) bringt sein Tablet Surface Pro ab 31. Mai auch in Deutschland auf den Markt. Die 64 Gigabyte-Variante soll es ab 879 Euro geben und soll einem PC in nichts nachstehen. Microsoft setzte zuletzt etwa 900.000 Stück des Surface ab und rangiert damit weltweit auf Platz fünf im Tablet-Markt. Laut einer Studie ist Microsoft auf den dritten Platz beim Smartphone-Markt und hätte damit den einstigen Pionier BlackBerry überholt.
Am Freitag schauen wir von Konjunkturseite auf das Verbrauchervertrauen der Uni Michigan Mai und die Frühindikatoren April.