Am letzten Tag der Handelswoche herrscht wieder Partystimmung bei den Edelmetallen. Der Goldpreis zieht deutlich an und notiert mittlerweile nur noch knapp ein Prozent unter dem Allzeithoch bei 2.430 Dollar. Der Silberpreis ist indes bereits über das Mehrjahreshoch aus dem April bei 29,79 Dollar gesprungen und notiert nun über der Marke von 30 Dollar.
Letztmals so hoch lag der Silberpreis Anfang des Jahres 2013. "An den Märkten zeichnet sich in diesem Jahr zwar verstärkt die Meinung ab, dass die Federal Reserve die Zinsen länger hochhalten wird", stellt Mobeen Tahir von WisdomTree fest. Das lasse die Renditen und den US-Dollar auf robusten Niveaus verharren. "Gold konnte diesen beiden Kräften, die eigentlich als Gegenwind für das Edelmetall gelten, trotzen." Er geht davon aus, dass die geopolitischen Spannungen und die hartnäckige Inflation den Goldpreis weiter stützen werden.
Rohstoffanalystin Dora Borbély von der DekaBank sieht keine Erklärung für die Rally. Denn weder der US-Dollar, noch die Zinsen hätten dem Goldpreis Unterstützung geboten. Auch die Ende April vom World Gold Council veröffentlichten Daten zur physischen Goldnachfrage im ersten Quartal hätten keine schlüssigen Gründe geliefert. "Die Goldnachfrage der Zentralbanken fiel zwar wie erwartet kräftig aus, war aber nicht stärker als im Vorjahresquartal." Und der private Konsum sei weitgehend unverändert geblieben. "All dies erklärt aus unserer Sicht den Goldpreisanstieg nicht vollständig, weshalb wir weitere Preiskorrekturen erwarten." Die Bank sieht den Goldpreis in zwölf Monaten bei 2.170 US-Dollar. Doch die Mehrheit der Markteilnehmer ist für das Edelmetall offenbar weitaus bullisher gestimmt.
Es sieht gut aus für den Gold- und den Silberpreis. Die Produzenten der beiden Edelmetalle reiben sich nun natürlich die Hände. Bei welchen Playern man nun zugreifen sollte, erfahren Sie exklusiv im Börsendienst Goldfolio.
Mit Material von dpa-AFX