Der Corona-Crash macht vor keiner Anlageklasse halt. Alles gerät in einen globalen Abwärtsstrudel. Egal ob Aktien, Rohstoffe oder auch Edelmetalle. Zwar fiel auch der Goldpreis der Flucht in Cash – und hier speziell in den US-Dollar – zum Opfer, doch von allen Assets hat sich Gold noch am besten gehalten. Das kann man von Silber nicht behaupten. Der Silberpreis crashte regelrecht von fast 19 Dollar auf unter 12 Dollar. Heute aber schöpfen die Bullen zum Handelsauftakt in Europa wieder etwas Mut. Silber springt aktuell fünf Prozent nach oben.
Interessant: Als der Silberpreis einer Crash-Bewegung nach unten fiel, setzte offensichtlich ein wahrer Run auf die Händler ein. Silbermünzen waren nicht oder nur schwer zu bekommen. Dazu blieben die Preise bei Münzen und Barren weitestgehend konstant, während der Preis an den Papier-Silber-Märkten immer weiter einknickte. In Deutschland zahlte man meist noch über 17 Euro für Ein-Unzen-Silbermünzen. Selbst wenn man bedenkt, dass die Münzen Mehrwertsteuerpflichtig sind beziehungsweise Differenzbesteuert werden und natürlich Prägekosten anfallen, war die Differenz zum Spotpreis enorm. Umgerechnet lag der Silberpreis (Spot) auch in Euro gerechnet um 12 Euro. Hier schienen dann doch noch die normalen Markgesetze zu gelten – eine hohe Nachfrage stieß auf ein begrenztes Angebot. Das sorgte dafür, dass der Preis konstant bleib, während er eigentlich hätte einbrechen müssen.
Für die weitere Entwicklung der Edelmetalle dürfte Silber der Schlüssel werden. Silber arbeitet – auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussieht – an einer Bodenbildung. Wir haben erstmals genügend Abwärtswellen, um diese Korrektur als abgeschlossen anzusehen. Auch wenn es noch zu früh ist, Entwarnung zu geben, ist die heutige Bewegung ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Die Silberminen hatten die letzten Tiefs nicht mehr mitgemacht. Auch das kann als Indiz gewertet werden, dass die Bodenbildung voranschreitet. Aktuell sollten Anleger noch kein zu hohes Risiko gehen und sind sicher mit physischem Silber gut aufgehoben. Hochspekulative Derivate verbieten sich eigentlich in einem derart volatilen Umfeld – es sei denn, Sie sind Daytrader und beobachten den Markt ständig.