Die Ölpreise haben nach ihrem jüngsten Höhenflug erneut zugelegt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostet am Mittwoch 84,11 US-Dollar. Das sind 38 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) steigt um 53 Cent auf 81,76 Dollar.
Die Ölpreise hatten am Dienstag von der wieder gestiegenen Risikofreude an den Kapitalmärkten profitiert. Anleger setzten darauf, dass die US-Notenbank Fed mit ihren geldpolitischen Maßnahmen die hohe Inflation in den Griff bekommen kann, ohne den konjunkturellen Aufschwung zu gefährden. Damit würde auch die Nachfrage nach Öl als Schmiermittel der Weltwirtschaft weiter anziehen. US-Notenbankchef Jerome Powell hatte angesichts der guten Wirtschaftsentwicklung und der hohen Inflationsrate für die Zeit ab März eine Erhöhung des Leitzinses signalisiert.
Commerzbank-Experte Carsten Fritsch verweist auf die Aussage von Powell, laut der die Auswirkungen der Omikron-Variante auf die US-Wirtschaft kurzlebig sein dürften. "Die Marktteilnehmer am Ölmarkt zogen daraus ihre eigenen Schlüsse und deckten sich in Erwartung einer weiterhin robusten Ölnachfrage mit Öl-Terminkontrakten ein", so Fritsch. Der Ölpreis profitiere zudem von dem gestiegenen Risikoappetit, der sich in gestiegenen Aktienmärkten widerspiegle.
Zudem hatte das American Petroleum Institute (API) für die vergangene Woche einen Rückgang der landesweiten Rohölvorräte gemeldet. Anleger interpretierten dies als ein Zeichen der Angebotsknappheit am Ölmarkt. Auch dies stützte die Ölpreise.
Auch die Aktien der Ölkonzerne geben weiter kräftig Gas. BP gewinnt 2,5 Prozent, die Aktie von Royal Dutch Shell legt 2,3 Prozent zu. DER AKTIONÄR sieht bei beiden Titeln noch Luft nach oben. Auch Dividendenjäger können zugreifen. Die Stoppkurse können vorerst noch bei 3,20 Euro (BP) und 15,70 Euro (Shell) belassen werden.