Die Sorge vor einer Eskalation im Nahen Osten hat die Ölpreise zuletzt erneut angetrieben. Am heutigen Mittwoch kamen die Notierungen aber deutlich unter Druck. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juni kostete zuletzt 87,39 Dollar und damit 2,65 Dollar weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Mai fiel um 3,11 Dollar auf 82,25 Dollar.
Grund für den deutlichen Rückgang sind deutlich gestiegene US-Rohöllagerbestände. Nach Angaben des Energieministeriums erhöhten sich diese im Vergleich zur Vorwoche um 2,7 Millionen auf 460,0 Millionen Barrel. Anlasten hatten im Vorfeld allerdings mit deutlich weniger gerechnet: Im Schnitt wurde ein Anstieg um lediglich 1,6 Millionen Barrel erwartet. Gleichzeitig bliebt die Ölproduktion auf einem hohen Niveau.
Bereits am Vorabend war bekannt geworden, dass der US-Interessenverband American Petroleum Institute (API) in der vergangenen Woche einen Anstieg der amerikanischen Ölreserven um mehr als vier Millionen Barrel verzeichnet hat. Steigende Ölreserven in der größten Volkswirtschaft der Welt belasten im Regelfall die Ölpreise.
Kursdämpfend wirkte zuletzt zudem, dass ein Gegenschlag Israels auf den iranischen Angriff vom Wochenende bislang ausblieb. Die Lage bleibt jedoch weiterhin extrem angespannt. Sollte es zu einer weiteren Eskalation kommen, können sich die Ölpreise auch rasch wieder in die Gegenrichtung bewegen.
Nach wie vor ist das aktuelle Ölpreisniveau für effiziente Konzerne absolut ausreichend, um weiterhin stattliche Gewinne einzufahren. Dementsprechend präsentieren sich die Aktien der großen Ölkonzerne weiterhin stark. Im heutigen Handel mussten sie zwar auch Verluste hinnehmen, diese vielen aber im Vergleich zu den Ölpreisen äußerst moderat aus. BP, ExxonMobil, Shell und TotalEnergies sind laufende Empfehlungen des AKTIONÄR. Anleger bleiben investiert. Alle vier Werte sind zudem starke Dividendenzahler.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Exxon Mobil und TotalEnergies.