Die Ölpreise haben am Mittwoch ihre Vortagesverluste ausgeweitet. Damit notiert Öl der Nordseesorte Brent nicht nur wieder unter 85 Dollar, sondern könnte den dritten Tag in Folge mit einem Minus beenden. Die charttechnische Lage bleibt jedoch unverändert und spricht weiterhin für Kurse über 100 Dollar.
Marktbeobachter verwiesen auf die jüngsten Daten zur Entwicklung der Ölreserven in den USA. Am Vorabend war bekannt geworden, dass der Interessenverband American Petroleum Institute (API) in der vergangenen Woche einen deutlichen Aufbau der nationalen Rohölbestände verzeichnet hatte. Steigende Ölreserven in den USA belasten in der Regel die Ölpreise.
Am Vormittag konnten die Notierungen am Ölmarkt einen Teil der frühen Verluste wieder eingrenzen. Zuvor war bekannt geworden, dass die Internationale Energieagentur (IEA) die Prognose für die weltweite Rohöl-Nachfrage kräftig angehoben hat.
In den ersten drei Monaten des Jahres dürfte die globale Nachfrage nach Rohöl 500.000 Barrel pro Tag höher ausfallen als bisher angenommen, heißt es im Monatsbericht des Interessenverbands führender Industriestaaten. Die Ursache sehen die IEA-Experten in dem Ende der Corona-Maßnahmen in China und in dem stärkeren Wachstum in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt.
Am Nachmittag könnten weitere Daten zu US-Ölreserven für neue Impulse bei den Ölpreisen sorgen. Auf dem Programm stehen die offiziellen Daten der US-Regierung zur Entwicklung der amerikanischen Lagerbestände an Rohöl.
Das bestehende Eins-Zwei-Setup wird erst invalidiert, wenn der Ölpreis das Februartief bei 79,15 Dollar unterschreitet. Bis dahin bleibt die primäre Erwartungshaltung ein Ausbruch über das Jahreshoch bei 89,05 Dollar und anschließend dreistellige Kurse.
Das Trading-Setup ist trotz der jüngsten News intakt. Trader können weiterhin den Schein mit der WKN MD0V57 nutzen, um auf Kurse über 100 Dollar zu setzen.
(mit Material von dpa-AFX)