Die Ölpreise sind am Dienstag gestiegen. Bis zum Mittag haben sie leichte Gewinne aus dem frühen Handel deutlich ausgebaut und setzten eine Aufwärtsbewegung fort, die bereits am Vortag begonnen hatte. Im Mittagshandel kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 97,91 US-Dollar. Das waren 1,43 Dollar mehr als am Vortag.
Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 1,60 Dollar auf 91,97 Dollar.
Im Mittelpunkt stehen Aussagen des saudi-arabischen Energieministers Abdulaziz bin Salman, der eine mögliche Verringerung der Ölförderung durch das Ölkartell Opec+ angedeutet hatte und damit jüngste Kursverluste bei den Ölpreisen stoppte.
Die Preise am Ölmarkt spiegelten nicht die zugrundeliegenden Fundamentaldaten von Angebot und Nachfrage wider, sagte der saudische Minister zu Beginn der Woche der Nachrichtenagentur Bloomberg. Das könne den Ölverbund Opec+ veranlassen, die Förderung zu drosseln.
Rohstoffexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank erkannte in den Aussagen des Ministers einen direkten Zusammenhang zu jüngsten Verhandlungen zur Wiederauflage des Atomabkommens mit dem wichtigen Förderland Iran. "Möglicherweise will Saudi-Arabien für den Fall vorbauen, dass die USA einer Wiederauflage des Atomabkommens dem Iran zustimmen und diesem damit die Rückkehr an den Ölmarkt erlaubt wird", sagte Fritsch. Derzeit ist das Opec-Land Iran noch mit Sanktionen belegt und kann sein Rohöl nur begrenzt exportieren.
Die Aktienkurse von Energieriesen wie Exxon oder BP haben sich zuletzt ohnehin trotz der jüngsten Ölpreisrückgänge sehr robust gezeigt. Die Anteile des Musterdepot-Titels BP stehen indes wieder kurz vor einem frischen Kaufsignal. BP notiert nur noch ganz knapp unter ihrem Jahreshoch von 456,00 Britschen Pence. Anleger können bei der günstig bewerteten Dividendenperle weiterhin zugreifen (Stopp: 3,70 Euro). Auch bei Shell und TotalEnergies bleiben Anleger weiter an Bord.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Exxon Mobil und TotalEnergies.