Die Ölpreise haben ihre Wochenverluste am Freitag etwas eingedämmt, obwohl die US-Ölreserven in der letzten Woche wider Erwarten angestiegen sind. Trotz zwischenzeitlicher Mehrjahreshochs infolge des Ukraine-Konflikts werden die Preise das Jahr voraussichtlich lediglich mit einem einstelligen Plus beenden.
Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im März kostete am Morgen 83,96 US-Dollar. Das waren 50 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Februar stieg um 52 Cent auf 78,91 Dollar.
Marktbeobachter sprachen von einem vergleichsweise geringen Handelsvolumen kurz vor dem Jahresende. Unterm Strich sind die Ölpreise seit den Weihnachtsfeiertagen etwas gefallen, nachdem die massive Corona-Welle in China die Hoffnung auf eine rasche Besserung der konjunkturellen Entwicklung und damit auf eine stärkere Nachfrage nach Rohöl gedämpft hatte.
Daten zur Entwicklung der Ölreserven in den USA konnten die Ölpreise am letzten Handelstag des Jahres nicht belasten. Am Donnerstag war bekannt geworden, dass die amerikanischen Lagerbestände an Rohöl in der vergangenen Woche um 0,7 Millionen Barrel auf 419,0 Millionen Barrel gestiegen waren. Analysten hatten hingegen einen Rückgang um 1,2 Millionen Barrel erwartet.
Es war ein spannendes Jahr am Ölmarkt. Nach zwischenzeitlichen Zugewinnen von rund 80 Prozent seit Jahresbeginn werden die Ölpreise ein verhältnismäßig geringes Plus von etwa acht Prozent über die Ziellinie retten. Auch 2023 dürften die Ölpreise aufgrund von Rezessionsängsten und Ukraine-Krieg volatil bleiben.