Newmont: Enttäuscht - auf den ersten Blick

Der weltgrößte Goldproduzent Newmont hat am frühen Montagnachmittag Zahlen für das zweite Quartal vorgelegt. Das Papier präsentierte sich bereits die komplette vergangene Woche über schwach. Die Befürchtungen des Marktes bewahrheiteten sich. Newmont weist einen Gewinn von 0,46 Dollar je Aktie aus. Das sind 0,15 Dollar weniger als von Analysten erwartet. Die Aktie gibt aktuell rund vier Prozent nach.

Wenn man sich das Zahlenwerk etwas genauer ansieht, dann scheinen die Zahlen allerdings nicht ganz so düster zu sein, wie auf den ersten Blick. Der Konzern hat operativ 1 Milliarde Dollar Cash generiert, der Free-Cashflow lag bei 514 Millionen Dollar. Die Kosten (AISC) lagen im zweiten Quartal bei 1.199 Dollar je Unze. Und damit lagen sie höher als für das Gesamtjahr prognostiziert. Newmont hat die Prognose für das laufende Jahr konkretisiert und geht von einer Produktion sechs Millionen Unzen bei Kosten (AISC) von 1.150 Dollar aus. Damit merkt auch Newmont den Inflationsdruck auf der Kostenseite. Allerdings hat der Konzern noch immer eine mehr als solide Marge.

Dazu kommt: Newmont hat bereits bestätigt, dass die Dividende für das zweite Quartal bei 0,55 Dollar liegen wird und damit auf Höhe der Dividende für das erste Quartal. Um irgendwelche Aussagen über eine etwaige Dividendenkürzung für das dritte Quartal zu machen, ist es schlicht zu früh. Aber noch einmal: Angesichts eines Free Cashflows von einer halben Milliarde hat Newmont genügend Cash generiert, um die Dividende weiter konstant halten zu können.

Die Zahlen waren sicher kein Meisterwerk. Doch der Markt hat vergangene Woche viele vorweggenommen. Die Aktie hat mittlerweile über 35 Prozent binnen drei Monaten verloren. Auch wenn der Goldpreis gefallen ist, scheint dieser Kursabschlag doch übertrieben zu sein. Mutigen Anlegern bietet sich hier eine Chance.

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