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E-Mobilität? Ja, bitte. Rohstoffgewinnung in unserem Hinterhof? Auf keinen Fall. Nach diesem Motto verfahren leider viele Staaten und auch Bürger. Einerseits soll die Elektromobilität vorangetrieben werden. Doch von der Gewinnung der dafür nötigen Rohstoffe will kaum jemand etwas wissen. Die sollen möglichst weit weg produziert werden. Auch Rio Tinto scheint einmal mehr Opfer dieser Denke zu werden. Ihr Jadar-Projekt in Serbien steht vor dem Aus.
Jadar wäre eine riesige Lithium-Mine geworden. Knapp 60.000 Tonnen Lithiumkarbonat-Äquivalent hätten in der Mine jährlich produziert werden sollen. Rio Tinto wollte 2,4 Milliarden Dollar in den Bau des Megaprojekts investieren. Doch die Anwohner zeigten sich davon wenig begeistert und demonstrierten gegen den Bergbauriesen und Lithium-Minen im Allgemeinen. Jetzt knickt die Politik vor den Protesten ein. Die lokalen Behörden haben die Pläne für die Mine aufgegeben.
Nicht so Rio Tinto. Nach Ansicht des Konzerns erfüllt die Mine alle europäischen Umweltstandards. Bei Rio Tinto glaubt man, dass „durch den Dialog ... alle interessierten Parteien ein Verständnis über die realen und langfristigen Vorteile erreichen können“. Die Erfahrung lehrt aber: Hat sich einmal ein Widerstand gegen ein Projekt etabliert, wird es schwierig, die Menschen vom Nutzen eines solchen Projekts überzeugen.
Sollte Jadar nicht verwirklicht werden, dann sind das schlechte Nachrichten für den Lithiumsektor, oder besser gesagt für Autobauer und Batteriehersteller. Der Lithiummarkt befindet sich ohnehin am Beginn eines prognostizierten strukturellen Defizits, das sich in den kommenden Jahren ausweiten dürfte.
Längst hat ein Kampf um das weiße Leichtmetall begonnen. Die Preise steigen und auch die Kurse der Lithium-Unternehmen sind in den vergangenen Monaten explodiert. Dieser Trend dürfte sich aus fundamentaler Sicht fortsetzen.
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