Das hat den Markt auf dem falschen Fuß erwischt. Die Aktie des Kupferkonzerns brach gestern ein und die gesamte Branche stand unter Druck. Der Grund: Panamas Regierung hat das kanadische First Quantum angewiesen, den Betrieb seiner wichtigsten Kupfermine im Land einzustellen.
Der Hintergrund: First Quantum sollte einen Vertrag unterzeichnen, in dem sich der Konzern verpflichtet hätte, höhere Abgaben an die Regierung zu zahlen. First Quantum hat die Frist für den Abschluss des Vertrages verstreichen lassen. Die Regierung hatte Minera Panama, das sich mehrheitlich im Besitz von First Quantum Minerals befindet, eine Frist bis Mittwoch gesetzt, um eine im Januar getroffene Vereinbarung zu unterzeichnen, die vorsieht, jährlich 375 Millionen Dollar aus der Mine Cobre Panama an die Regierung zu zahlen.
Panamas Regierung wies das Ministerium für Handel und Industrie an, den Betrieb von Minera Panama in der Mine auszusetzen, nachdem eine Mitternachtsfrist verpasst worden war. Die Aktien von First Quantum stürzten beim Handel in Toronto knapp 15 Prozent ab. First Quantum schätzt, dass die Cobre-Mine im Jahr 2022 340.000 bis 350.000 Tonnen Kupfer produzieren wird, was mehr als 40 Prozent der gesamten Kupferproduktion des Unternehmens ausmacht. Das Unternehmen hat 6 Milliarden Dollar in die Tagebaumine investiert, deren Betrieb 2019 aufgenommen wurde. Es gilt als die größte private Investition in dem mittelamerikanischen Land und macht etwa 3,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts Panamas aus.
Die monatelangen Gespräche zwischen dem Bergbauunternehmen und der Regierung dauerten bis zum frühen Donnerstagmorgen an, teilte das Ministerium für Handel und Industrie mit. Das Ministerium fügte hinzu, dass das Bergbauunternehmen dann einen neuen Vorschlag unterbreitete, der die wirtschaftlichen Aspekte des Abkommens "grundlegend" veränderte. First Quantum sagte zuvor, es sei offen für einen weiteren Dialog, reagierte aber nicht sofort auf die Ankündigung, dass der Betrieb eingestellt werden würde.
Sicherlich ist das Ganze ein herber Schlag. Allerdings ist es in beider Interesse, dass die Arbeiten auf der Mine wieder aufgenommen werden. Unternehmen, die derartige Summen in ein Projekt investieren müssen auch eine Skalierbarkeit des Geschäfts haben. Sie können sich nicht erpressbar machen. Dennoch zeigt dieses Beispiel, welchen Risiken Bergbaukonzerne in einigen Ländern ausgesetzt sind.