Die Märkte warten gespannt auf die Rede von Fed-Chef Jerome Powell am morgigen Freitag in Jackson Hole. Werden die Zinsen im September um weitere 75 Basispunkte steigen oder werden es „nur“ 50 Basispunkte sein? Das ist eine der entscheidenden Fragen. Der Goldpreis arbeitet sich derweil wieder nach oben. „Der Montag schien nur eine Bärenfalle gewesen zu sein“, sagt Markus Bußler.
Allerdings sei der Goldpreis noch keinesfalls in einem neuen Aufwärtstrend. „Man sollte Bewegungen von drei Tagen nicht überbewerten. Morgen dürfte sich zeigen, wohin die Reise wirklich geht.“ Auch bei Silber liege noch eine Menge Arbeit vor den Bullen. Alleine eine Rückkehr zur 200-Tage-Linie würde ein Plus von mehr als zwei Dollar bedeuten.
Bei den Minen ist die Lage eher ruhig. „Die meisten Vorstände und Broker befinden sich in Nordamerika im Urlaub“, sagt Markus Bußler. Entsprechend überschaubar sei die Meldungslage. Das ändert sich traditionell am Labour Day Anfang September. Anschließend kommen auch die ersten großen Goldmessen in Beaver Creek und Denver. „Dann nimmt der Newsflow wieder zu.“
Starke Kurssprünge gab es am gestrigen Mittwoch vor allem bei den Uranaktien. Die Meldung, dass Japan (teilweise) wieder zur Atomkraft zurückkehrt, hat den Sektor wachgeküsst. Allerdings war diese Erkenntnis nicht wirklich neu, es hat sich bereits seit Wochen angebahnt, da auch Japan mit einer Energiekrise zu kämpfen hat. Auch die Lithiumproduzenten befinden sich weiter im Aufwärtstrend. „Bei Allkem, der ehemaligen Orocobre, bietet sich ein spannendes Chartbild. Die Aktie steht kurz vor dem Sprung auf ein neues Allzeithoch“, sagt Markus Bußler.
Bei den Goldproduzenten gibt es wenig gute Neuigkeiten von Harmony Gold. Der Konzern hat die Erweiterung der Tshepong Mine in Südafrika auf Eis gelegt. Damit sinkt die Lebensdauer von 19 auf sieben Jahre. „Harmony ist die klassische Aktie für eine Rally des Goldpreises. In Phasen, in denen der Goldpreis sich kaum bewegt, ist mit Harmony in der Regel nichts zu gewinnen.“