Der Goldpreis konnte nun vier Tage in Folge positiv beenden. Doch das Ganze ist natürlich durch die Feiertage in Nordamerika verzerrt. Nachdem Montag die Börsen in Kanada geschlossen waren, feierten die USA gestern den 4. Juli. Heute beginnt der Handel nun wieder an allen nordamerikanischen Börsen. Und es steht das Protokoll der letzten Notenbanksitzung zur Veröffentlichung an.
Die ganze große Überraschung sollte es dabei freilich nicht geben. Es ist bekannt, dass die Mehrheit der Mitglieder der Notenbank noch zwei weitere Zinsanhebungen im laufenden Jahr sieht. Aktuell sehen 88,7 Prozent der Befragten laut dem Fed Watch Tool bereits auf der kommenden Notenbanksitzung am 26. Juli einen weiteren Zinsschritt von 25 Basispunkten auf dann 5,25 bis 5,5 Prozent. Das sollte mittlerweile auch eingepreist sein.
Technisch betrachtet waren die vier letzten Handelstage zwar nett anzuschauen, doch an der übergeordneten Lage hat sich nichts geändert. Bislang sieht die Bewegung nur nach einer technischen Reaktion auf die Verluste der Wochen vorher aus. Zwar konnte die Marke von 1.921 Dollar (Das ehemalige Allzeithoch aus dem Jahr 2011) zurückerobert werden. Doch technisch hat das keine allzugroße Bedeutung. Viel wichtiger wäre ein Ausbruch über den Bereich von 1.960 Dollar. Hier liegt mit dem Zwischenhoch aus dem Februar des laufenden Jahres ein wichtiger Widerstand. Anschließend dürfte es rund um den Bereich von 2.000 Dollar einen harten Kampf zwischen Bullen und Bären geben.
Noch einmal sei an dieser Stelle auf das extrem negative Sentiment verwiesen. Obwohl Gold noch vor zwei Monaten ein frisches Allzeithoch erreicht hatte, dominiert aktuell wieder die Angst. Diese Stimmung sieht man bei den Edelmetallen praktisch immer im Bereich eines mittleren oder großen Bodens. Aus antizyklischer Sicht spricht das eher für einen Long-Einstig. Doch technisch fehlt noch das Signal. Und so bleibt die Gefahr eines weiteren zyklischen Tiefs bei Gold bestehen.