Der Goldpreis versucht sich weiter an einer Bodenbildung. Doch heute sollten Anleger nicht allzu viel erwarten. In den USA bleiben die Börsen heute geschlossen. Der Handel ist dünn, Ausschläge in die eine oder andere Richtung dürften eher zufälliger Natur sein. Derweil scheinen die Zentralbanken wieder Appetit auf Gold bekommen zu haben. Zuletzt haben einige Notenbanken wieder zugekauft oder Pläne veröffentlicht, demnächst zukaufen zu wollen.
„Langfristig ist Gold der bedeutendste Wächter und Garant für den Schutz vor Inflation und anderen Formen finanzieller Risiken“, sagt die serbische Nationalbank, die kürzlich ankündigte, ihre Bestände von 36,3 Tonnen auf 50 Tonnen zu erhöhen. Die Erholung des Welthandels erhöht die Leistungsbilanz der Schwellenländer, was deren Zentralbanken die Möglichkeit gibt, mehr Gold zu kaufen, schreibt die Nachrichtenagentur Bloomberg. Dazu kommt noch ein weiterer Faktor: Der höhere Ölpreis. Höhere Rohölpreise erhöhen auch die Goldkäufe von Ölexporteuren, einschließlich Kasachstan und Usbekistan, sagt James Steel, Top-Edelmetallanalyst bei HSBC. Nach einer Umfrage des World Gold Councils planen 20 Prozent der Zentralbanken, im nächsten Jahr ihre Goldreserven aufzustocken.
Zuletzt waren die Goldkäufe der Notenbanken auf den niedrigsten Stand seit einem Jahrzehnt gefallen. Allerdings hat sich in der Vergangenheit gezeigt, dass die Notenbanken nicht zwangsläufig ein gutes Timing besitzen, wenn es um die Käufe oder Verkäufe auf dem Goldmarkt geht. Dennoch ist es natürlich für den physischen Goldmarkt erfreulich, wenn die Notenbanken als Käufer auftreten. Dennoch: Das Gros der Preisbildung findet nach wie vor über den Terminmarkt statt. Daher ist es kein guter Ratschlag, blind den Notenbanken zu folgen. Für Gold geht es vor allem darum, den Bereich von 1.840 Dollar zu überwinden, um anschließend weiter nach oben zu blicken.