Gold steht auch am Mittwoch leicht unter Druck. Der Goldpreis nähert sich der runden Marke von 2.300 Dollar. Ein häufig gehörtes Argument für die Korrektur: Abnehmende Ängste vor einer Eskalation der Spannungen im Nahen Osten. Doch letztlich dürfte es sich vor allem um eine überfällige Korrektur nach dem steilen Anstieg handeln.
Die Korrektur des Goldpreises ist längst überfällig und gesund und wird wahrscheinlich die Überzeugung der Händler, dass weitere Kursgewinne möglich sind, in Frage stellen, so Ole Hansen, Leiter der Rohstoffstrategie der Saxo Bank. Die Korrektur wird dazu beitragen, das tatsächliche Niveau der Goldnachfrage zu bestimmen, und das Ausmaß der Korrektur wird vom Umfang der Verkäufe der Hedgefonds abhängen, die während des Anstiegs eine große Long-Position aufgebaut haben, so Hansen.
Ein „gesunder technischer Rückschlag war überfällig“, so Han Tan, Chefanalyst von Exinity, gegenüber MarketWatch, und der Rückgang des Goldpreises hat noch „mehr Spielraum, um unter die Marke von 2.300 Dollar zu kommen, da die Märkte die geopolitischen Risikoprämien abbauen“.
In Anbetracht der jüngsten Preisentwicklung bleibt das Risiko einer Goldpreiskorrektur nach unten kurzfristig erhöht, aber die Geopolitik bleibt ein bullischer Joker, so die Analysten von J.P. Morgan, die für das vierte Quartal 2024 einen Goldpreis von durchschnittlich 2.500 Dollar prognostizieren, der im nächsten Jahr weiter ansteigen soll.
Die Korrektur war überfällig und könnte noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Technisch kann Gold bis in den 2.200-Dollar-Bereich fallen, ohne dass dadurch technischer Schaden angerichtet wird. Aber der Rückgang dürfte vor allem eines sein: eine Kaufgelegenheit. Anleger sollten sich vor allem bei den nach wie vor alles andere als ambitioniert bewerteten Minenaktien auf die Lauer legen. Hier dürften auf Sicht der kommenden Monate die größten Gewinne lauern.