Der Goldpreis rutschte zur Mittagszeit deutlich ins Minus. Doch gegen 14.30 Uhr kam es dann zu einer Erholung. Der Goldpreis schaffte es sogar zurück in die Gewinnzone und notiert kurz vor Start des nordamerikanischen Handels rund drei Dollar im Plus. Wie kam es zu diesem Stimmungsumschwung?
Es waren einmal mehr Wirtschaftsdaten aus den USA – oder besser gesagt Arbeitsmarktdaten, die einen Tag vor dem großen Arbeitsmarktbericht am morgigen Freitag Hinweise gaben, dass der US-Arbeitsmarkt an Dynamik zu verlieren scheint. Die Zahl der Arbeitnehmer, die zum ersten Mal Arbeitslosenunterstützung beantragen, ist sprunghaft ansteigt. Das US-Arbeitsministerium teilte mit, dass die wöchentlichen Anträge auf Arbeitslosenunterstützung in der Woche zum 27. Januar um 9.000 auf 224.000 gestiegen sind, gegenüber der revidierten Schätzung von 215.000 Anträgen in der Vorwoche. Aus dem Bericht geht auch hervor, dass es für Arbeitnehmer, die bereits Leistungen beziehen, schwierig ist, eine neue Beschäftigung zu finden. Die Zahl der anhaltenden Anträge auf Arbeitslosenunterstützung, die die Anzahl der Personen repräsentiert, die bereits Leistungen beziehen, stieg in der Woche zum 20. Januar auf 1,898 Millionen und lag damit um 70.000 Anträge über dem revidierten Niveau der Vorwoche von 1,806 Millionen.
Die US-Notenbank beruft sich häufig auf den nach wie vor starken Arbeitsmarkt, um an den hohen Zinsen festzuhalten. Die hohe Beschäftigung stellt nach wie vor ein Inflationsrisiko in den USA dar. In ihrer gestrigen Pressekonferenz hat die Fed noch einmal betont, dass man erst Zinssenkungen vornehmen wird, wenn man das Risiko eines erneuten Inflationsanstiegs als gebannt ansieht. Hier dürfte der Arbeitsmarkt ein entscheidender Faktor sein. Ein schwächerer Arbeitsmarkt könnte damit ein Meilenstein für rascherer Zinssenkungen sein. Das wiederum dürfte den Goldpreis beflügeln.