Der Gold-Spotpreis ist am Freitag auf den höchsten Stand seit Ende Dezember 2023 gestiegen. Am späten Abend kostete eine Feinunze (rund 31,1 Gramm) 2.086 Dollar. Der Goldpreis setzte so seinen jüngsten Höhenflug fort. Mit dem Anstieg nähert sich der Preis wieder dem Rekordhoch, das im Dezember bei 2.135 Dollar erreicht wurde.
Seit Mitte Februar geht es mit dem Goldpreis tendenziell nach oben. Zuletzt hatte die Spekulation auf Zinssenkungen großer Notenbanken im Verlauf des Jahres für Auftrieb gesorgt. Da eine Anlage in Gold keine Rendite abwirft, verstärken sinkende Kapitalmarktzinsen die Nachfrage nach dem Edelmetall, was den Preis stützt.
Am Freitag haben schwache Konjunkturdaten aus den USA die Erwartungen fallender Zinsen verstärkt. So hat sich die Stimmung in der US-Industrie und auch beim Konsumklima im Februar unerwartet eingetrübt.
Edelmetallhändler Dominik Sperzel bei Heraeus erklärte den Anstieg mit geopolitischen Spannungen nach jüngsten Aussagen des russischen Präsidenten Wladimir Putin: "Das Edelmetall wird damit seinem Ruf als sicherer Hafen gerecht." Der Kremlchef hat den Westen in seiner Rede zur Lage der Nation am Vortag vor dem Einsatz von Bodentruppen gewarnt.
Rohstoffexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank verwies zudem auf Meldungen, die auf eine höhere Nachfrage in China hindeuten. Demnach habe das Land im Januar große Mengen des Edelmetalls aus Hongkong importiert. Die robuste Nachfrage in China dürfte nach Einschätzung von Fritsch ein wesentlicher Grund dafür sein, weshalb der Goldpreis dem Gegenwind aus zurückgehenden Zinssenkungserwartungen weitgehend trotzen konnte.
Gold ist im Begriff ein neues Rekordhoch zu erreichen. Bei Überwinden des charttechnischen Widerstands bieten sich prozyklische Long-Position an.
(mit Material von dpa-AFX)