Der Goldpreis findet weiter keine neuen Aufwärtsimpulse und keinen Halt. Das Edelmetall nähert sich aktuell wieder der Unterstützung bei 1.850 Dollar. Auch Silber gerät in den Abwärtsstrudel und fiel im europäischen Handel unter die 24-Dollar-Marke. Doch Gold und Silber sind heute nicht alleine. Auch die Industriemetalle und auch Öl verlieren. Auf der Gegenseite präsentiert sich der Dollar leicht fester. Doch die Rohstoffe sind mehr als nur günstig bewertet. Das meint zumindest Willem Middelkoop vom Commodity Discovery Fund.
Der Rohstoffzyklus sei verglichen mit dem S&P 500 aktuell auf einem 100-Jahre-Tief. „Wenn man als Investor einen Markteintritt auf einem 100-Jahres-Tief vollziehen kann, dann weiß man, dass man in der Nähe des Bodens kauft“, argumentiert Middelkoop gegenüber dem Internetportal kitco.com. Bislang habe man lediglich einen starken Anstieg von Gold gesehen. Dies geschehe häufig zu Beginn einer Erholung des breiten Rohstoffmarktes. „Ich erwarte eine Erholung des gesamten Sektors in den kommenden Jahren“, sagt der Fondsmanager. Die Rohstoffe würden von den Regierungsausgaben profitieren. „Ich denke, die neue Regierung im Weißen Haus wird vor allem in Infrastruktur investieren.“
Tatsächlich scheinen Rohstoffe im Verhältnis zum S&P günstig bewertet. Allerdings sehen wir aktuell bei vielen Rohstoffen bereits einen noch jungen Aufwärtstrend. Kupfer beispielsweise konnte sich in den vergangenen Wochen gut entwickeln und auch der Ölpreis ist angesprungen. Gold und Silber stecken allerdings aktuell in der Korrektur fest. Und um diese Korrektur zu verlassen, haben die Bullen einiges an Arbeit vor sich. Zunächst aber gilt es, die Unterstützung bei 1.850 Dollar zu verteidigen. Sollte dies nicht gelingen, droht ein Rutsch in den 1.830/1.820-Dollar-Bereich. Auch für die Minen wird es langsam Zeit, etwas Zähne zu zeigen. Vor allem die großen Produzenten fallen aktuell ohne Gegenwehr. Und das, obwohl sie im Bereich von 1.850 Dollar prächtig verdienen. Nachhaltig bessern würde sich das Bild bei den Minen aber erst, wenn es dem GDX gelingen würde, die 40 Dollar zurückzuerobern.