Der Goldpreis hat in den vergangenen Tagen zwar etwas Federn lassen, aber notiert nach wie vor in Schlagdistanz zu seinem Allzeithoch. Während die chinesische Zentralbank (PBOC) in den letzten beiden Monaten nicht mehr auf der Käuferseite stand, könnte ein neues Gesetz in Indien die Nachfrage weiter antreiben.
Am Dienstag kündigte die indische Regierung an, die Einfuhrsteuer auf Gold und Silber von derzeit 15 Prozent zu senken. „Um die inländische Wertschöpfung bei Gold- und Edelmetallschmuck zu steigern, schlage ich vor, die Zollabgaben auf Gold und Silber auf sechs Prozent zu reduzieren“, sagte Indiens Finanzministerin Nirmala Sitharaman.
Durch die Steuersenkungen könnte die indische Nachfrage, die am Ende des Jahres aufgrund der Hochzeitssaison ohnehin traditionell höher ist, in der zweiten Jahreshälfte spürbar anziehen.
Sachin Jain, CEO der indischen Niederlassung des World Gold Council, sagte gegenüber Reuters, dass die Senkung der Einfuhrsteuern den indischen Goldmarkt ausgleichen und den Schmuggel reduzieren werde. Er fügte hinzu, dass die Maßnahme ein „Schritt in die richtige Richtung“ für Indiens Goldindustrie sei.
Die voraussichtlich höhere Nachfrage der indischen Privathaushalte könnte die ausbleibenden Käufe der chinesischen Zentralbank kompensieren. Die Chancen auf höhere Goldpreise in der zweiten Jahreshälfte beziehungsweise vor allem im vierten Quartal sollten mit der niedrigeren Steuer deutlich steigen.
Obwohl die PBOC nicht mehr auf der Käuferseite steht, hat Gold es zuletzt geschafft ein neues Allzeithoch zu markieren – ein enorm positives Signal. Zieht nun auch noch die Nachfrage aus Indien deutlich an, hat das Edelmetall noch viel mehr Luft nach oben. Profitieren sollten von der nächsten Aufwärtsbewegung vor allem die Aktien der Produzenten. Welche Titel besonders aussichtsreich sind und nun unbedingt ins Depot gehören, erfahren Sie im Börsenbrief Goldfolio von Edelmetall-Experte Markus Bußler.