Es sah alles nach einem perfekten Ausbruch aus. Sowohl Gold als auch Silber konnten zu Beginn der Woche wichtige Widerstände hinter sich lassen. Der Goldpreis sprang über 1.520, der Silberpreis über 18 Dollar. Beide Edelmetalle konnten auch gleich Fahrt aufnehmen. Doch gestern kam es zu einem deutlichen Rücksetzer. Insbesondere bei Gold nahm das Chartbild deutlichen Schaden. Müssen sich Anleger jetzt auf deutlich niedrigere Kurse einstellen?
Was war geschehen? Nachdem die Edelmetalle bis zum frühen Nachmittag um den Schlusskurs des Vortages pendelten, kam plötzlich Druck auf. Es war – wie soll es anders sein? – einmal mehr US-Präsident Donald Trump, der für Bewegung sorgte. Er twitterte, eine Einigung im Handelsstreit zwischen den USA und China sei vielleicht näher als manch einer denke. Dazu lösen sich die Sorgen um ein Amtsenthebungsverfahren von Trump, die noch am Vortag das Geschehen an den Finanzmärkten bestimmten, in Luft auf. Der Risikoappetit der Anleger nahm wieder zu. Davon profitierte dann vor allem der Dollar, der erneut stärker wurde. Gold und Silber – und auch Platin und Palladium – gerieten hingegen unter Druck. Die Minenaktien nahmen ebenfalls Fahrt in Richtung Süden aus. Ein mehr als gebrauchter Tag für Goldanleger.
Der Silberpreis rutschte unter die Marke von 18 Dollar, der Goldpreis unter 1.520 Dollar. Damit kommen bei Gold zwar nicht automatisch wieder die 1.450 Dollar, das 38,2 Prozent Fibonacci Retracement ins Spiel. Aber Anleger müssen sich wohl von einem direkten Durchmarsch verabschieden. Grundsätzlich sieht es danach aus, als ob Gold jetzt entweder in eine Dreiecksformation oder aber in eine bullishe Flagge hineinlaufen wird. Beide Chartformationen wären zwar mittelfristig bullish zu werten, allerdings dürfte damit der Sägezahnmarkt länger andauern und die Anleger noch einige Nerven kosten, bevor es wieder bergauf geht.