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21.06.2022 Markus Bußler

Gold: Auf die Sanktionsliste gegen Russland

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Der Druck auf Russland seitens Europa ist hoch und soll noch ausgebaut werden. In der laufenden Woche wollen die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union sich zu weiteren Sanktionen verpflichten. Nachdem zahlreiche Konten eingefroren wurden und Vermögesnwerte beschlagnahmt wurden, könnte nun ein Rohstoff in das Visier geraten: Gold.

Die EU hat seit dem Beginn von Moskaus Invasion in der Ukraine sechs Sanktionspakete gegen Russland und Weißrussland verabschiedet, aber mehrere Sektoren, darunter der Gassektor, bleiben weitgehend unberührt, da die EU-Regierungen Maßnahmen vermeiden, die ihrer eigenen Wirtschaft mehr schaden könnten als der Russlands. „Die EU-Staats- und Regierungschefs werden am Ende ihres regulären Gipfels am 23. und 24. Juni die Arbeit an den Sanktionen fortsetzen, auch um deren Umsetzung zu verstärken und ihre Umgehung zu verhindern“, heißt es in der letzten Fassung ihres Entwurfs für Schlussfolgerungen vom 20. Juni, die der Nachrichtenagentur Reuters vorliegt.

Obwohl derzeit kein neues Paket vorbereitet wird, wird daran gearbeitet, Sektoren zu identifizieren, die betroffen sein könnten, sagten Beamte. Gold ist eines der möglichen nächsten Ziele, so Beamte, die mit den Gesprächen vertraut sind. Gold ist ein wichtiger Vermögenswert für die russische Zentralbank, die aufgrund westlicher Sanktionen auf einige ihrer im Ausland gehaltenen Vermögenswerte nur eingeschränkt zugreifen kann. Ein Sprecher des dänischen Botschafters bei der EU sagte, Dänemark habe bei einem Treffen von EU-Gesandten hinter verschlossenen Türen in der vergangenen Woche vorgeschlagen, dass weitere Sanktionen auch Gold umfassen könnten.

Eine Person, die mit der Arbeit an den Sanktionen vertraut ist, sagte Reuters, die Europäische Kommission arbeite daran, Gold in eine mögliche nächste Runde aufzunehmen, obwohl noch nicht klar sei, ob die Maßnahme Exporte nach Russland, Importe aus Russland oder beides verbieten könnte.

Nun werden sicherlich viel Spekulationen dazu angestellt, welche Auswirkungen dies auf den Goldpreis haben könnte. Naheliegend wäre es, dass der Goldpreis steigt, wenn das russische Gold vom Weltmarkt verschwindet. Die russische Zentralbank hat zuletzt vor allem Gold im Inland gekauft. Allerdings wird der Goldpreis maßgeblich über den Terminmarkt bestimmt, weshalb die Auswirkungen eher untergeordneter Natur sein dürften.

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