Die Volatilität auf dem Goldmarkt könnten in den kommenden Wochen steigen. Nach Ansicht eines Marktanalysten erscheint Gold auf kurze Sicht zunehmend anfällig. In einem aktuellen Interview mit Kitco News sagte Tim Hayes, Chief Global Investment Strategist bei Ned Davis Research, dass er davon ausgeht, dass der Goldpreis die Rekordwerte des letzten Monats von über 2.448 Dollar je Unze übertreffen wird, aber der Ausbruch könnte erst dann erfolgen, wenn die Federal Reserve tatsächlich eine Zinssenkung vornimmt.
Während sich der Goldmarkt nach wie vor in einem soliden Aufwärtstrend befindet, wird das Edelmetall einmal mehr von der Unsicherheit über die Geldpolitik der Federal Reserve angetrieben. Zu Beginn des Jahres rechneten die Märkte mit sechs möglichen Zinssenkungen in diesem Jahr. Diese Erwartungen sind auf zwei gesunken, da die Inflation weiterhin hartnäckig hoch ist.
Gold könnte diese Woche besonders anfällig sein, da sich die Märkte auf den morgen erscheinenden Bericht über den Verbraucherpreisindex konzentrieren. Eine über den Erwartungen liegende Inflation könnte die Märkte dazu zwingen, weitere Zinssenkungen vom Tisch zu nehmen. Hayes sagte, dass sich der anhaltende Kampf der Federal Reserve gegen die Inflation kurzfristig als Herausforderung für Gold erweisen könnte. Er fügte jedoch hinzu, dass die Anleger die breitere Finanzlandschaft im Auge behalten sollten.
Obwohl die Inflation nach wie vor hoch ist, werden die zunehmende Flaute auf dem Arbeitsmarkt und die schwächere Wirtschaftstätigkeit die Federal Reserve davon abhalten, die Zinssätze zu erhöhen, sagte er. „Der Trend geht immer noch in Richtung einer lockeren Politik, und das hat sich nicht geändert“, sagte Hayes. „Der Hintergrund hier ist immer noch günstig für Gold. Es würde mich nicht überraschen, wenn es wieder anzieht, sobald wir mehr Bestätigung dafür bekommen, dass die Anleiherenditen tatsächlich nach unten tendieren und dass wir eine akkommodierende Geldpolitik haben werden.
Neben den sich verbessernden Opportunitätskosten des Goldes sieht Hayes einen weiteren wichtigen Faktor, der den Goldpreis in diesem Jahr nach oben treibt, in der Stimmung der Anleger. Er fügte hinzu, dass der Goldmarkt bei weitem nicht die gleiche Art von Manie erlebt, die frühere Höchststände kennzeichnete.
Über den Sommer hinweg rechnen mittlerweile viele Analysten mit einer Korrektur bei Gold. Doch das Edelmetall präsentiert sich weiterhin enorm fest und bleibt zwischen 2.300 und 2.400 Dollar. Ein Blick auf andere Goldbullenmärkte zeigt: Viele Korrekturen sind vergleichsweise flach ausgefallen. Gut möglich, dass Analysten zu negativ sind.