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Gold: 3 Probleme

Gold: 3 Probleme
Foto: monsitj/iStockphoto
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Markus Bußler 27.05.2022 Markus Bußler

der Goldpreis versucht einen neuen Aufwärtstrend zu entwickeln, die Goldproduzenten scheinen ebenfalls ihre Tiefs hinter sich lassen zu wollen. Doch das Gros der Explorations- und Entwicklungsunternehmen kommt nicht vom Fleck. Mehr noch: Die Aktien bröckeln unter extrem niedrigen Umsätzen dahin. Freilich, ab und an gibt es einmal eine Ausnahme. Wenn überraschend starke Bohrergebnisse über den Ticker laufen. Doch der Sektor ist von Euphorie meilenweit entfernt.

Nun mag das auf den ersten Blick nicht verwundern: Der Explorationssektor ist ein sehr spezieller Sektor. Es gibt eine schier unüberschaubare Anzahl an Unternehmen. Und wenn wir ehrlich sind: Viele davon sind weit davon entfernt, ein Projekt zu explorieren, das wirklich die Chance hat, später in Produktion zu gelangen. Doch selbst wenn man das im Hinterkopf behält, bleibt noch die Frage: Wieso laufen selbst viele der Unternehmen nicht, die ihr Projekt in die richtige Richtung entwickeln, die starke Bohrergebnisse, starke technische Berichte liefern und auch die Genehmigungen erhalten, die sie benötigen? Um es vorweg zu nehmen: Das Problem ist vielschichtig.

1. Die Labore arbeiten nach wie vor nicht so schnell und effizient wie vor der Corona-Pandemie. Gerade in Australien, aber teilweise auch in Kanada warten Unternehmen Monate auf die Auswertung der eingereichten Bohrkerne. Das macht die Arbeit schwierig, schließlich möchte man als Unternehmen wissen, welche Bohrungen welche Ergebnisse gebracht haben um ein besseres geologische Verständnis des Depots zu bekommen.

2. Die Liquidität im Sektor ist gering wie nie. Die Aktien werden teils mit Mini-Umsätzen in die eine oder andere Richtung bewegt. Größere Investoren haben damit kaum Chancen einzusteigen. Wenn, dann erfolgt der Einstieg im Rahmen von Kapitalerhöhungen. Doch der Kurs wird nicht über Kapitalerhöhungen gemacht, sondern über den täglichen Handel. Und der lässt aktuell wenig strukturiertes Handeln zu.

3. Die Inflation sorgt für eine gewisse Angst in der Branche: Kommen die Unternehmen an den Punkt, an dem ein Minenbau ernsthaft ins Auge gefasst wird, dann ist dieser von vorne herein schon deutlich teurer als noch vor zwei oder drei Jahren – und zudem steigen die Kosten meist während der Bauphase noch einmal. Das schreckt viele Unternehmen aber auch Geldgeber ab.

Gibt es Hoffnung? Am Boden eines Marktes ist es meist so, dass man nur noch schwarzsieht, während man am Top eines Marktes meist nur den blauen Himmel sieht. Die Labore haben zwar noch immer einen Auftragsüberhang, doch die Coronabeschränkungen sind größtenteils aufgehoben und die Arbeiten kehren allmählich wieder in einen gewohnten Rhythmus zurück. Dazu kommt: Es wird sogar das eine oder andere Labor zusätzlich eröffnet. Wenn wieder vermehrt Bohrergebnisse veröffentlicht werden, dürfte dies auch wieder mehr Interesse auf den Sektor lenken. Das wiederum sollte zu mehr Liquidität führen – und das kann dem Sektor nur guttun.

Der Explorationssektor durchschreitet gerade eine riesige Talsohle geprägt von einem extremen Desinteresse seitens des Marktes. Solche Talsohlen haben in Vergangenheit (jüngstes Beispiel war 2016) zu explosionsartigen Bewegungen nach oben gemündet. Noch ist es nicht so weit. Doch ein steigender Goldpreis mit vermehrt (positiven) Bohrergebnissen im Idealfall mit einer langsam zurückgehenden Inflationsangst dürften dem Explorationssektor neues Leben einhauchen.

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