Was kann die Hausse eigentlich stoppen? Selbst die Corona-Pandemie hat nur zu einem temporären Einbruch an den Aktienmärkten geführt. Die Börse hat den Crash im März längst abgeschüttelt – viele Aktien notieren auf Rekordhoch oder stehen unmittelbar davor.
Die Börse ist langfristig immun gegen Einschläge. Dips sind für die Anleger vor allem eines: erstklassige Kaufchancen. Woran liegt’s?
Zinsen im Keller
Die Notenbanken haben in der Krise genau richtig reagiert, indem sie die Märkte mit billigem Geld geflutet haben. Auf diese Weise haben sie den Kollaps der Weltwirtschaft verhindert. Bevor sich die Wirtschaft nicht merklich stabilisiert hat, ist eine Zinswende ausgeschlossen. Zumal etliche Länder, etwa in der Eurozone, derart hoch verschuldet sind, dass ihnen die Zahlung höherer Zinsen das Genick brechen würde. Noch in guter Erinnerung sind die Verwerfungen in der Eurokrise 2011, als Italien für seine 10-jährigen Staatsanleihen über sieben Prozent berappen musste. Die Anleger reagierten panisch, die Aktienkurse stürzten ab.
In der Coronakrise blieben solche Verwerfungen dank der ultralockeren Geldpolitik aus. Die Leitzinsen liegen heute in fast allen wichtigen Volkswirtschaften bei oder nahe null. Folglich sind Anleihen aus Renditegesichtspunkten nicht der Rede wert. Die Realrenditen (nach Abzug der Inflation) der 10-Jährigen aus den USA liegen heute sogar noch unter dem Rekordtief von vor zwölf Jahren während der Finanzkrise, nämlich bei minus 1,1 Prozent. Für die meisten Investoren sind sie somit keine Alternative zu Aktien.