Der deutsche Aktienmarkt dürfte am Mittwoch schwächer in den Handel starten. Experten taxieren den DAX vorbörslich rund 0,3 Prozent tiefer auf 9.050 Punkte. Spekulationen, dass die geldpolitischen Bremsmaßnahmen der US-Notenbank Fed nun doch schon im Dezember starten könnten, dürften belasten, hieß es am Markt. Verstärkt wurden die Befürchtungen durch Reden von Währungshütern in den USA am Vorabend.
Celesio legt dank Verkäufen zu
Der Pharmahändler Celesio hat die anhaltende Rabattschlacht im deutschen Medikamentenhandel erneut zu spüren bekommen. Hinzu kam ein kräftiger Gegenwind vom starken Euro. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) habe 100,4 Millionen Euro betragen, teilte die im MDAX notierte Gesellschaft am Mittwoch mit. Im Vorjahr waren es 106,2 Millionen Euro gewesen. Der Umsatz schrumpfte von 5,45 Milliarden Euro auf 5,26 Milliarden Euro. Unter dem Strich schrieb das Unternehmen nach Minderheiten wieder einen Gewinn von 34,8 Millionen Euro nach einem Verlust von 5,1 Millionen Euro. Allerdings sind hier in der Vorjahreszahl die Sondereffekte wie etwa Abschreibungen auf verkaufte Töchter eingerechnet. Das erst Mitte August gesenkte Ergebnisziel bestätigte das Unternehmen.
Gewinnwarnung bei E.on
Beim Strom- und Gasversorger Eon sank der Konzernüberschuss von Januar bis September um 53 Prozent auf 1,9 Milliarden Euro. Im dritten Quartal fiel hier sogar ein Verlust an. Der Umsatz ging um 5 Prozent auf 89,3 Milliarden Euro zurück. Der um Sondereffekte bereinigte operative Gewinn (EBITDA) fiel um 19 Prozent auf 7,1 Milliarden Euro. Die Prognose korrigierte E.on nach unten. Das Management erwartet jetzt, dass das operative Ergebnis 2013 auf 9,2 bis 9,3 Milliarden Euro zurückgeht – bisher lag die Spanne bei 9,2 bis 9,8 Milliarden. Der nachhaltige Überschuss soll auf 2,2 bis 2,4 Milliarden Euro sinken, das obere Ende der Spanne war bisher mit 2,6 Milliarden Euro angegeben. Erstmals ist dabei eingerechnet, dass Eon sich im großen Stil von Unternehmensteilen trennt, wodurch Ergebnisbeiträge wegfallen.
Hochtief bestätigt Ausblick
Der Baukonzern Hochtief hat im dritten Quartal deutlich weniger verdient als ein Jahr zuvor. Neben einem starken Euro belasteten Abschreibungen auf die Leighton-Tochter Devine und Kosten für den Umbau in Europa den Gewinn. Zudem hatte Hochtief im Vorjahr von Verkäufen profitiert. Unter dem Strich habe der Gewinn 24,2 Millionen Euro betragen. Im Vorjahreszeitraum hatte Hochtief einen Überschuss in Höhe von 140,4 Millionen Euro ausgewiesen. Der Umsatz schrumpfte von 6,5 Milliarden auf knapp 5,8 Milliarden Euro. Der Auftragseingang kletterte hingegen auf fast 8,6 Milliarden Euro. Im Vorjahr waren es 5,9 Milliarden Euro gewesen. Den Ausblick für 2013 bestätigte der mehrheitlich zum spanischen Bauriesen ACS gehörende deutsche Traditionskonzern.
LPKF bleibt weiter auf der Erfolgsspur
Der Lasermaschinenbauer LPKF erreicht nach neun Monaten ein Umsatzplus von 21 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) liegt mit 19,5 Millionen Euro ebenfalls über dem Vorjahreswert von 14,8 Millionen Euro. Die EBIT-Marge erreicht nach neun Monaten 20 Prozent und liegt damit über den Erwartungen. „Dank des überraschend starken Geschäfts mit Systemen zur Laser-Direkt-Strukturierung (LDS) können wir unsere Prognose für das Jahr 2013 jetzt noch einmal geringfügig anheben. Der Umsatz sollte 126 bis 130 Mio. EUR und die EBIT-Marge ca. 17% erreichen', sagt Firmenlenker Dr. Ingo Bretthauer. Im Jahr 2014 soll der Umsatz bei 132 bis 140 Millionen Euro liegen, und für 2015 und 2016 peilt LPKF ein Umsatzwachstum von durchschnittlich 10 Prozent pro Jahr bei einer EBIT-Marge von 15 bis 17 Prozent an.
ProSieben-Großaktionär baut Anteil massiv ab
Der ProSiebenSat1 Media-Großaktionär Lavena baut seinen verbliebenen Minderheitsanteil erneut deutlich ab. Nach dem Verkauf von 35 Millionen Aktien werde der Anteil noch bei etwa 17 Prozent liegen. Die Gesellschaft wird von den beiden Finanzinvestoren KKR und Permira kontrolliert. Kreisen zufolge werden die Papiere für 31,53 bis 32,10 Euro angeboten. Der Verkaufsprozess werde durch die Bank of America und JPMorgan durchgeführt, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf eine Mitteilung der letztgenannten US-Bank.
Stada bestätigt Ziele für 2013 und 2014
Der Arzneimittelhersteller Stada hat auch im dritten Quartal von einer dynamischen Nachfrage aus Osteuropa profitiert. In den ersten neun Monaten sei das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) um sieben Prozent auf 284,4 Millionen Euro gestiegen. Unter dem Strich stieg der Konzerngewinn um fast ein Drittel auf 90,2 Millionen Euro. Dagegen verbuchte Stada bei dem um Sondereffekte bereinigten Konzerngewinn einen Rückgang um fünf Prozent auf 100,3 Millionen Euro. Angetrieben von der Nachfrage aus Osteuropa mit den wichtigen Märkten Russland und Serbien legte der Umsatz um acht Prozent auf 1,44 Milliarden Euro zu. Konzernchef Hartmut Retzlaff bekräftigte die Erwartungen für 2013 und 2014.
DAX zum Auftakt schwächer erwartet: Celesio, E.on, Hochtief, LPKF, ProSiebenSat.1 und Stada im Fokus
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