Der deutsche Aktienmarkt hat am Freitag nach seinem jüngsten Höhenflug Verluste verzeichnet. Der Dax fiel bis zum Mittag um 0,5 Prozent auf 9.033 Punkte. Am Vortag hatte der Leitindex die Rekordlatte nach der überraschenden Leitzinssenkung in Europa über 9.193 Punkte hochgelegt. Negative Vorgaben und Zurückhaltung vor dem US-Arbeitsmarktbericht lasteten auf dem Markt und lösten auch einige Gewinnmitnahmen aus, sagten Händler. Die Experten der Commerzbank rechnen aufgrund der Folgen der Haushaltskrise mit schwächeren Job-Daten aus den USA. Magere 120.000 neue Stellen würden im Schnitt erwartet.
Allianz übertrifft Gewinnerwartungen
Die Allianz hat im dritten Quartal einen operativen Gewinn von 2,52 Milliarden Euro erzielt. Im Vorjahreszeitraum waren es zwar noch 2,54 Milliarden Euro, Experten hatten aber im Schnitt nur mit einem Plus von 2,38 Milliarden Euro gerechnet. Für das Gesamtjahr peilt der Versicherer ein operatives Ergebnis leicht oberhalb des Vorjahresniveaus von 9,7 Milliarden Euro an. Beim Umsatz blieb der DAX-Konzern mit 25,1 Milliarden Euro allerdings leicht hinter den Erwartungen zurück. Hier hatten Analysten durchschnittlich mit 25,37 Milliarden Euro gerechnet. Netto verdiente der Versicherungskonzern 1,45 Milliarden Euro, nach 1,36 Milliarden Euro im Vorjahr und erwarteten 1,38 Milliarden Euro.
Analysten heben Ziel für Commerzbank
Die Analysten der Deutschen Bank haben die Aktie der Commerzbank im frühen Freitagshandel neu bewertet. Das Kursziel sehen die Experten nun bei zwölf Euro nach zuvor neun Euro. Die Einstufung für die Commerzbank-Aktie lautet weiter auf "Halten¿. Analyst Andreas Pläsier von Warburg Research lobte das Vorsteuerergebnis sowie den weiteren Portfolio-Abbau außerhalb des Kerngeschäfts. Und Kollege Stefan Bongardt von Independent Research hob das Zinsergebnis als positive Überraschung hervor und erhöhte seine Ergebnisprognosen für 2013 und 2014.
K+S wird hochgestuft
Nach Wertberichtigungen und Kosten für die Schließung eines Produktentwicklungszentrums in Vietnam sowie die Verlagerung des internationalen Produktteams von London nach Herzogenaurach werden das Ergebnis im vierten Quartal mit rund 130 Millionen Euro belasten, teilten die Franken mit. Dadurch fällt auch im Gesamtjahr weniger Gewinn ab. 2013 werde das Konzernergebnis zwar positiv sein, aber deutlich unterhalb der im Vorjahr erzielten 70 Millionen Euro liegen, hieß es. Bislang hatte Puma mit einer Gewinnsteigerung gerechnet. Der Sportartikelhersteller Puma hat im dritten Quartal weiterhin mit einem schwierigen Marktumfeld zu kämpfen gehabt. Eine gedämpfte Nachfrage und gesunkene Haushaltsausgaben in ganz Europa belasteten das Geschäft. Zwar stieg der Nettogewinn von 12,2 Millionen Euro auf 52,7 Millionen Euro, wie Puma am Freitag mitteilte. Allerdings musste das Unternehmen im Vorjahr auch erhebliche Kosten für den laufenden Konzernumbau verdauen.
Rheinmetall enttäuscht mit Zahlenwerk
Der harte Sparkurs und die Flaute in der Rüstungssparte haben Rheinmetall auch im dritten Quartal in den roten Zahlen gehalten. Nach neun Monaten standen unter dem Strich 47 Millionen Euro Verlust, wie der Konzern am Freitag mitteilte. Vor einem Jahr hatte Rheinmetall in dem Zeitraum noch 93 Millionen Euro Überschuss eingefahren. Während die Rüstungssparte beim operativen Gewinn vor den Kosten des aktuellen Sparprogramms nur noch das untere Ende der Spanne von 60 bis 70 Millionen Euro erreichen dürfte, ist für das Auto-Geschäft mehr drin: Diesem Zweig traut der Vorstand nun 140 bis 150 Millionen statt zuvor nur 140 Millionen Euro Gewinn zu. Den Ausblick für den Umsatz ließ der Konzern indes unverändert.