Der deutsche Aktienmarkt tendiert zum Wochenauftakt kaum verändert. Gegen Mittag notiert der DAX rund 0,1 Prozent höher bei 9.092 Punkten. Am Donnerstag noch hatte das Börsenbarometer nach der überraschenden Leitzinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) einen Rekordstand bei 9.193 Punkten erreicht. Am Markt stehe die weitere Entwicklung der Geldpolitik dies- und jenseits des Atlantik im Blick und entsprechend könnte eine Rede von Bundesbankpräsident Jens Weidmann die Märkte bewegen, ansonsten stehen keine wichtigen Ereignisse auf der Agenda. Aus den USA sind aufgrund des heutigen Feiertags keine Impulse zu erwarten.
BASF droht mit Produktionsverlagerung ins Ausland
Der Chemiekonzern BASF hat mit einer teilweisen Verlagerung seiner Produktion ins Ausland gedroht, falls er künftig nicht mehr von der Ökostrom-Umlage befreit wird. Vorstandschef Kurt Bock forderte im Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" die Politik auf, die bestehenden Ausnahmeregelungen für energieintensive Industriezweige beizubehalten. Die kommende große Koalition von Union und SPD will die milliardenschweren Industrie-Rabatte prüfen. Nach Angaben des BASF-Chefs fürchtet der Chemieriese allein am Produktionsstandort Ludwigshafen Mehrkosten von fast 400 Millionen Euro.
Deutsche Euroshop erwägt Dividendenerhöhung
Die Deutsche Euroshop AG will ihre Anteilseigner in diesem Jahr möglicherweise mit einer höheren Dividende erfreuen. "Wir wollen unseren Aktionären immer mindestens so viel zahlen wie im Vorjahr. Für das Jahr 2012 waren dies 1,20 Euro pro Aktie. Diese Politik werden wir fortführen: Wir prüfen eine Erhöhung der Dividende", sagte Finanzchef Olaf Borkers der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Zukäufe hat der Spezialist für Einkaufszentren angesichts der derzeit hohen Immobilienpreise nicht auf der Agenda.
Infineon-Chef Ploss ist zuversichtlich
Der Chef des Chipherstellers Infineon, Reinhard Ploss, der am Dienstag die Bilanz für das abgelaufene Geschäftsjahr vorstellen wird, ist laut der "Wirtschaftswoche" optimistisch, dass der Technologiekonzern seine Krise überwunden hat. "Das Unternehmen liegt im Rahmen der Erwartungen. Wenn ich mir die aktuellen Wirtschaftsdaten, vor allem auch die Zahlen aus der Autoindustrie ansehe, die für unser Geschäft sehr wichtig ist, bin ich sogar recht optimistisch", sagte er und ergänzte, dass er vor allem positive Impulse aus den USA sehe.
Kabel Deutschland bekräftigt Prognose
Kabel Deutschland ist im zweiten Geschäftsquartal wegen Sondereffekten im Zusammenhang mit der Übernahme durch Vodafone tief in die roten Zahlen gerutscht. Demnach fiel für den Zeitraum Juli bis Ende September ein Fehlbetrag von 129,3 Millionen Euro an. Die negativen Sondereffekte summierten sich auf rund 206 Millionen Euro. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) wuchs indes im Jahresvergleich von 213,3 Millionen auf 232,3 Millionen Euro. Im Gesamtjahr will Kabel Deutschland mit dem bereinigten EBITDA weiterhin eine Marge von etwa 48 Prozent erreichen. Zudem bekräftige das Unternehmen die Anfang Oktober gesenkte Prognose eines Umsatzwachstums ohne Einspeiseentgelte der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten von fünf bis sechs Prozent.
Neue Energiepläne bringen Nordex unter Druck
Die Deutsche Telekom hat für 546 Millionen Euro den Telekommunikationsdienstleister GTS Central Europe übernommen. GTS sei einer der führenden Anbieter von Telekommunikationsdiensten in Zentral- und Osteuropa. "GTS ist ein weiteres Element zum Ausbau unserer integrierten Marktposition mit Mobilfunk und Festnetzdiensten", sagte Finanzvorstand Timotheus Höttges. Die GTS-Gruppe hat nach diesen Angaben im vergangenen Jahr einen Umsatz von 347 Millionen Euro und einen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 87 Millionen Euro erzielt. Verkäufer ist eine Gruppe internationaler Finanzinvestoren.