Nach dem versöhnlichen Wochenabschluss an der Wall Street wird der DAX am Montag weiter auf Rekordkurs erwartet. Der Feiertag in den USA könnte allerdings das Handelsvolumen dämpfen. Der Broker IG taxierte den deutschen Leitindex am Morgen 1,10 Prozent fester auf 10.279 Punkte. Am Freitag hatte er einen neuen Höchststand markiert und war nachbörslich sogar erstmals über die Marke von 10.300 Punkten geklettert.
Die Märkte seien extrem optimistisch, dass die Europäische Zentralbank am Donnerstag ein starkes Zeichen setze, schrieb IG-Marktstratege Stan Shamu am Morgen. Gemeint ist der breit angelegte Kauf von Staatsanleihen. Alles andere als die Ankündigung eines solchen QE-Programms (Quantitative Easing) würde die Akteure am Aktienmarkt enttäuschen, so Analystin Claudia Windt von der Helaba. Bis zum Höhepunkt der Woche rechnen Marktteilnehmer mit einiger Nervosität.
Abzuwarten sind die Auswirkungen massiver Kursverluste in China, nachdem die chinesische Wertpapieraufsicht drei Brokern heftige Auflagen für das Neugeschäft gemacht hat. Ein Händler spricht jedoch von einer Sondersituation und gewichtet ansonsten gute Vorgaben höher. Der Future auf den US-Leitindex Dow Jones Industrial liegt seit dem Xetra-Schluss am Freitag um gut ein Dreiviertelprozent vorne.
Commerzbank: Wie kann eine Aktie so polarisieren?
Es war eine anstrengende Woche für die Aktionäre der Commerzbank – mal wieder. Für kräftigen Wirbel sorgten Analystenkommentare. Die Meinungen der Experten gehen weit auseinander.
Deutsche-Bank-Aktie: Massive Verluste in Sicht
Die radikale Entscheidung der Schweizerischen Nationalbank SNB, den Franken vom Eurokurs zu lösen, soll auch der Deutschen Bank massive Verluste eingebrockt haben. Etwa 150 Millionen Dollar (130 Millionen Euro) Einbußen stünden Deutschlands größtem Geldhaus bevor, berichtete das "Wall Street Journal" in der Nacht auf Samstag unter Berufung auf eingeweihte Kreise. Dem US-Bankenriesen Citigroup würden Verluste in gleicher Größenordnung entstehen. Auch die britische Großbank Barclays und einige Hedgefonds sollen kräftig Geld verloren haben. Die Deutsche Bank wollte den Bericht nicht kommentieren.
Wirecard-Aktie: Ein Chart wie aus dem Bilderbuch
Hauck & Aufhäuser hat die Aktie von Wirecard vor den Zahlen auf "Buy" mit einem Kursziel von 40,50 Euro eingestuft. Der Hersteller von Bezahlsystemen dürfte ein ordentliches viertes Quartal 2014 melden, schrieb Analyst Lars Dannenberg. Das Unternehmen sei gut positioniert, um Wachstumsmöglichkeiten wahrzunehmen.
Allianz: Ausbruch geglückt – wie viel Luft hat die Aktie noch?
Die Aktie der Allianz hat sich Ende der vergangenen Handelswoche endlich über den hartnäckigen Widerstandsbereich bei 140 Euro gekämpft. Nun fragen sich viele Anleger natürlich, wie viel Potenzial die Anteile des Versicherers noch haben und ob sich jetzt noch der Einstieg lohnt. DER AKTIONÄR gibt Antworten.
Google-Aktie: Angriff auf Apple und Paypal?
Google will laut Medienberichten den Smartphone-Bezahldienst der amerikanischen Mobilfunk-Anbieter AT&T, Verizon und T-Mobile übernehmen. Deren gemeinsame Firma Softcard, ein Konkurrent von Apples iPhone-Dienst Apple Pay, ist bereits seit mehreren Jahren aktiv, aber bisher nur wenig erfolgreich. Google wolle mindestens 50 Millionen Dollar bezahlen, schrieb das "Wall Street Journal" am Wochenende. Auch der Bezahldienst Paypal, der in diesem Jahr von dem bisherigen Mutterkonzern Ebay abgespalten werden soll, habe Interesse, hieß es unter Berufung auf informierte Personen. Der Software-Riese Microsoft habe sich ebenfalls gemeldet, berichtete das Technologieblog "TechCrunch". Von Interesse dürften vor allem die Patente von Softcard sein.
(Mit Material von dpa-AFX)