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31.07.2015 Nikolas Kessler

DAX vor ruhigem Wochenausklang: Durchwachsene Vorgaben aus Übersee

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Durchwachsene Vorgaben aus Übersee dürften am deutschen Aktienmarkt am Freitag für einen ruhigen Auftakt sorgen. Eine halbe Stunde vor Handelsbeginn notiert der DAX 0,15 Prozent über dem Schlusskurs vom Vortag, bei 11.260 Punkten. Auf Wochensicht würde das für den deutschen Leitindex ein Minus bedeuten. Der Future auf den US-Leitindex Dow Jones Industrial legte zwar seit dem Xetra-Schluss am Donnerstag moderat zu, die Börsen Asiens fanden jedoch keine gemeinsame Richtung. Die Anleger verarbeiten weiterhin die bis dato gemischt verlaufende Berichtssaison der Unternehmen. Zudem rätseln sie weiter, wann die US-Notenbank Fed zum ersten Mal nach der Finanzkrise den Leitzins erhöhen wird. Auf der Konjunkturseite richten sich die Blicke auf die Verbraucherpreise aus der Eurozone sowie in den USA auf den Chicago Einkaufsmanagerindex und das Verbrauchervertrauen der Uni Michigan.

Die Asienbörsen haben uneinheitlich tendiert. Die Länderindizes legten überwiegend zu, lediglich die chinesischen Börsen verzeichneten Verluste von unter ein Prozent. Die regionale Benchmark, der MSCI Asia Pacific Index, lag um 6.30 Uhr MESZ bei 141,48 Zählern 0,5 Prozent höher. In Tokio tendierte der Nikkei 225 Index mit +0,1 Prozent seitwärts. In Japan hat die Berichtssaison heute ihren Höhepunkt: Mehr als 310 Unternhmen aus dem Topix legen ihre Ergebnisse vor. Zudem warten Investoren auf Konjunkturzahlen aus China zur Industrieproduktion, die am Samstag veröffentlicht werden. “Das Risiko für den Handel heute sind nicht die Innertagesdaten oder Einzelergebnisse. Es geht um die Positionierung der Investoren für Chinas offizielle Daten zur Industrie”, sagte Evan Lucas, Marktstratege bei IG Ltd. in Melbourne. Aktien von Sony Corp. verbilligten sich um 1,6 Prozent, obwohl der Konzern seinen Gewinn im ersten Quartal des Geschäftsjahres verdreifacht hatte. Bei Fujifilm Holdings Corp. kletterte der Kurs um 7,6 Prozent. Das Unternehmen kündigte einen Aktienrückkaufplan an. Bei Nihon Inter Electronics Corp. gab es einen Kurssprung von 14 Prozent. Kyocera Corp. Hat eine Kaufofferte für den Hersteller von Halbleiter-Bauteilen unterbreitet.

An der Wall Street hatten die Kurse am Donnerstag keine klare Richtung gefunden. Zwar legte die US-Wirtschaft in Q2 zu, allerdings macht dies auch eine Zinserhöhung wahrscheinlicher. Eine lockere Geldpolitik gilt als Treiber am Aktienmarkt. Zu den Glanzlichtern zählten am Donnerstag die Titel von Mondelez mit einem Plus von fünf Prozent. Der Lebensmittel-Hersteller lag mit seinen Quartalszahlen oberhalb der Erwartungen. Bei den Standardwerten geriet Procter & Gamble mit vier Prozent Abschlag unter Druck. Das Unternehmen hatte ein lahmendes Umsatz- und Gewinnwachstum im laufenden Jahr in Aussicht gestellt. Ebenfalls schwächer schloss die Aktie von Facebook mit einem Kursminus von 2,1 Prozent. Der Betreiber des sozialen Netzwerkes hatte in Q2 mit Gewinn und Umsatz zwar über den Erwartungen gelegen. Enttäuschend fiel jedoch die Zahl der aktiven täglichen Nutzer aus, außerdem waren die Kosten im Quartal stark angestiegen.

DEVISENMÄRKTE:

Der Euro ist am frühen Morgen 0,1 Prozent höher bei 1,0947 Doller gehandelt worden. Am Donnerstag hatte die Gemeinschaftswährung 0,5 Prozent verloren. Unterstützung für den Dollar kam von Konjunkturdaten: Die US-Volkswirtschaft ist im zweiten Quartal um 2,3 Prozent auf Jahresbasis gewachsen, nach revidiert +0,6 Prozent im ersten Quartal. Damit nehmen dieAussichten auf steigende Zinsen zu.

Der Schweizer Franken lag zum Euro 0,2 Prozent höher bei 1,0580 Franken. Zum Dollar war der Franken 0,3 Prozent stärker bei 0,9666 Franken.

ROHSTOFFMÄRKTE:

Die Ölpreise sind gefallen und stehen vor dem größten monatlichen Rutsch in diesem Jahr. Im Juli hat sich Öl bislang um 19 Prozent verbilligt. Investoren spekulieren, dass die weltweite Ölflut anhalten und die Preise weiter nach unten treiben wird. In den USA liegen die Rohöllagerbestände fast um 100 Millionen Barrel höher als im Fünfjahres-Durchschnitt für diese Jahreszeit. Die Ölexporte des südlichen Irak erreichten im Juli ein Rekordvolumen. “Die Versorgungslage ist adäquat und deshalb driftet der Ölpreis nach unten”, sagte David Lennox, Analyst bei Fat Prophets in Sydney. Der September-Terminkontrakt für WTI-Öl lag am Morgen 0,6 Prozent niedriger bei 48,22 Dollar je Barrel. Brent notierte am Terminmarkt bei 53,14 Dollar je Barrel und war damit 0,3 billiger.

Der Goldpreis hat weiter nachgegeben und steht vor dem größten Monatsminus in zwei Jahren. Im Juli ist Gold bislang um 7,4 Prozent billiger geworden. Die Unze Gold kostete am Kassamarkt mit 1084,83 Dollar 0,4 Prozent weniger. Belastung kommt von der zunehmenden Aussicht auf steigende Zinsen in den USA und dem mit diesem Ausblick stärkeren Dollar. “Der Goldpreis wird vom jetzigen Niveau aus einem Abwärtstrend bis in die zweite Jahreshälfte nächsten Jahres folgen”, sagte Vyanne Lai, Ökonomin bei der National Australia Bank Ltd. in Melbourne.

(Mit Material vol Bloomberg und dpa-AFX)

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