Der DAX wird am Donnerstag zu Handelsbeginn mit moderaten Gewinnen erwartet. Kurz vor Handelsbeginn notiert der Leitindex rund 0,75 Prozent höher bei 11.290 Punkten. Nachdem der Zinsentscheid der US-Notenbank Fed am Mittwochabend keine Überraschungen geliefert hatte, dürften Konjunkturdaten und die Quartalsberichtssaison der Unternehmen die Richtung vorgeben.
Letztere lief bisher eher durchwachsen, was sich in den Kursentwicklungen widerspiegelte. Neben Siemens öffnen unter anderem die Deutsche Bank, die Lufthansa und Infineon ihre Bücher. Auf Konjunkturseite stehen diesseits des Atlantiks Daten zum deutschen Arbeitsmarkt und dem Verbrauchervertrauen in der Eurozone auf der Agenda. In den USA richten sich die Blicke auf vorläufige Wachstumszahlen für das zweite Quartal
Die Asienbörsen haben uneinheitlich tendiert. Die Länderindizes legten überwiegend zu, lediglich die chinesischen Börsen verzeichneten leichte Verluste oder bewegten sich seitwärts. Die regionale Benchmark, der MSCI Asia Pacific Index, war um 6.30 Uhr MESZ bei 141,35 Zählern 0,4 Prozent im Plus. In Tokio gewann der Nikkei 225 Index knapp ein Prozent. Für Kauflaune bei den Investoren sorgten starke Unternehmensergebnisse. Aktien von NTT Docomo Inc. verteuerten sich um fünf Prozent. Der Mobilfunkanbieter konnte mit Hilfe von Kostensenkungen die Ergebniserwartungen schlagen. Bei Hitachi Ltd. kletterte der Kurs um 8,0 Prozent. Der Nettogewinn im Q1 war um 31 Prozent gestiegen, wozu höherer Umsatz und niedrigere Ölpreise beitrugen. Der schwächere Yen und der Absatz eines neuen Videospiels trieben den Gewinn bei Nintendo an, was für einen Kurssprung von 9,1 Prozent sorgte. Hingegen fiel der Kurs bei Panasonic Corp. nach einem Ergebnis unter Erwartung um 5,4 Prozent.
An der Wall Street waren die Kurse am Mittwoch gestiegen. Der Offenmarktausschuss der Fed hatte bei seinem Zinsentscheid festgestellt, dass die Lage am Arbeits- und Immobilienmarkt besser geworden ist. Damit bewegen sich die US-Währungshüter näher an eine Zinserhöhung heran. Deutliche Signale zum genauen Zeitpunkt dieses Schrittes gab die Federal Reserve aber nicht. Lloyd C. Blankfein, Chef von Goldman Sachs Group, hatte am Mittwoch in einem Interview mit Bloomberg erklärt, dass die US-Märkte auf dem besten Weg für weitere Zuwächse seien. Den ersten Zinsanstieg seit 2006 dürften sie seiner Meinung nach schnell verdauen. Über den Erwartungen liegende Quartalszahlen verhalfen Goodyear Tire & Rubber zu einem Plus von 0,6 Prozent. Dagegen rutschten die Aktien von Akamai Technologies um 0,6 Prozent ab. Das Unternehmen hatte mit seinem Q2-Gewinn die Erwartungen verfehlt.
DEVISENMÄRKTE:
Der Euro ist am frühen Morgen 0,1 Prozent schwächer bei 1,0975 Dollar gehandelt worden. Am Mittwoch hatte die Gemeinschaftswährung 0,7 Prozent verloren. Unterstützung für den Dollar kam von der US- Notenbank, die sich auf Kurs für eine Zinsanhebung sieht, ohne sich jedoch näher zum Zeitpunkt zu äußern.
Der Schweizer Franken lag zum Euro kaum verändert bei 1,0632 Franken. Zum Dollar war der Franken 0,1 Prozent schwächer bei 0,9687 Franken.
ROHSTOFFMÄRKTE:
Die Ölpreise sind gestiegen. In den USA sind die Rohöllagerbestände in der Vorwoche um 4,2 Millionen Barrel gesunken, wie aus staatlichen Daten hervorging. In einer Umfrage von Bloomberg war indes mit einer Zunahme um 850.000 Barrel gerechnet worden. Die US-Ölproduktion hat in der Vorwoche um 145.000 Barrel täglich abgenommen auf 9,41 Millionen Barrel. Das ist das niedrigste Niveau seit der Woche zum 15. Mai. “Der Ausblick für Öl bleibt weiterhin vorsichtig”, schrieben die Ökonomen der Australia & New Zealand Banking Group Ltd. um Cherelle Murphy. “Es dürfte kurzfristig keine Erholung für die Preise geben, da die Marktteilnehmer voraussichtlich ihren Kampf um Marktanteile fortsetzen werden.” Der September-Terminkontrakt für WTI-Öl lag am Morgen 0,3 Prozent höher bei 48,92 Dollar je Barrel. Brent notierte am Terminmarkt bei 53,67 Dollar je Barrel und war damit 0,5 teurer.
Der Goldpreis hat nachgegeben und steht mit minus 6,5 Prozent vor dem größten monatlichen Rutsch in zwei Jahren. Die Unze Gold kostete am Kassamarkt mit 1092,97 Dollar 0,3 Prozent weniger.
(Mit Material von Bloomberg und dpa-AFX)