Der DAX wird am Donnerstag nach seiner Erholung zur Wochenmitte wieder etwas schwächer erwartet. Der Broker IG taxierte den deutschen Leitindex am Morgen 0,16 Prozent tiefer auf 11.163 Punkte. Neben dem griechischen Schuldendrama blicken die Anleger vor allem auf den US-Arbeitsmarktbericht, der wegen eines Feiertages nicht am Freitag, sondern bereits am heutigen Donnerstag vorgelegt wird. Aus den Arbeitsmarktdaten versuchen die Marktakteure auf die Geldpolitik der US-Notenbank Fed zu schließen. Gute Daten könnten die Erwartung einer Zinserhöhung im September untermauern.
Gestützt von Hoffnungen auf eine Einigung im griechischen Schuldenstreit hat sich die Wall Street am Mittwoch etwas erholt. Allerdings bröckelten die frühen Gewinne ein wenig ab, nachdem die anfängliche Euphorie einen Dämpfer erhalten hatte. Zum Schluss stand der Dow Jones Industrial noch 0,79 Prozent im Plus bei 17.757 Punkten.
Der Euro zeigt sich weiter schwach. Am Donnerstagmorgen kostete er 1,1069 US-Dollar und damit in etwa so viel wie im New Yorker Handel. Die griechische Schuldenkrise gilt als Belastungsfaktor. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittwochmittag auf 1,1100 (Dienstag: 1,1189) Dollar festgelegt.
Die Ölpreise haben am Donnerstag zunächst kaum verändert tendiert. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im August kostete im frühen Handel 62,15 US-Dollar. Das waren 14 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) lag unverändert bei 56,98 Dollar.
Daimler schwächelt, VW startet im US-Markt durch
Die Kauflaune am US-Automarkt bleibt groß. Im Juni lieferten fast alle Hersteller mehr Fahrzeuge aus, wie die am Mittwoch vorgelegten Absatzzahlen zeigen. Nach dem ersten Halbjahr bleibt die Branche dem Analysehaus Autodata zufolge auf Kurs, 2015 erstmals seit 2001 wieder mehr als 17 Millionen Wagen zu verkaufen. Die deutschen Autobauer tragen ihren Teil zu diesem Erfolg bei. Auch Volkswagen macht inzwischen wieder Boden in den USA gut.
Lufthansa-Aktie - neuer Ärger
Händlern zufolge sollten Anleger die Aktie der Lufthansa am Donnerstag im Auge behalten. Das US-Justizministerium ermittelt laut Medienberichten wegen möglicher Preisabsprachen gegen mehrere große Fluggesellschaften. Die Auswirkungen auf den Aktienkurs sollten sich aber in Grenzen halten.
Nordex-Aktie besticht durch Relative Stärke
Die Aktie von Nordex kann sich den derzeitigen unruhigen Märkten nahezu entziehen. Nur wenige Prozentpunkte notiert das Papier unter dem 52-Wochen-Hoch von 23,23 Euro. Die Relative Stärke hat gute Gründe. Im April und Mai hat sich der starke Trend bei den Aufträgen weiter fortgesetzt. Allein im Heimatmarkt verbuchte Nordex in diesen zwei Monaten 17 Aufträge mit einer Kapazität von insgesamt mehr als 150 MW.
Lanxess-Aktie: 20 Prozent Potenzial
Die starke Entwicklung bei Lanxess setzt sich fort. Zuletzt hat die Aktie des Chemiekonzerns bereits ein neues Jahreshoch erreicht. Dank einer positiven Analystenstimme der Baader Bank geht der Blick nun weiterhin nach oben. Analyst Markus Mayer hat das Kursziel auf 65 Euro belassen und die Kaufempfehlung bestätigt.
E.on und RWE klettern an DAX-Spitze - Kohle-Abgabe vom Tisch
In der Nacht zum Donnerstag haben sich Kanzlerin Merkel, Wirtschaftsminister Gabriel und CSU-Chef Seehofer auf ein neues Energie-Paket geeinigt. Die umstrittene Klima-Abgabe für alte Kohlekraftwerke ist damit offenbar endgültig vom Tisch. Vor allem die Aktie von RWE profitiert.
K+S: Übernahmeangebot zu niedrig
Die Privatbank Hauck & Aufhäuser hat sich erneut näher mit der Aktie von K+S befasst. Ergebnis: Die Einstufung für die Anteilscheine des Düngemittel- und Salzherstellers wurde weiterhin auf "Buy" belassen. Den fairen Wert der DAX-Titel beziffern die Experten nach wie vor auf 44,50 Euro.
(mit Material von dpa-AFX)