Der DAX dürfte am Freitag mit Verlusten starten und damit an die starken Kursschwankungen der vergangenen Tage anknüpfen. Der Broker IG taxierte den deutschen Leitindex am Morgen 0,62 Prozent tiefer auf 9.970 Punkte. Am Donnerstag war der DAX nach heftigen Turbulenzen noch bis auf rund 30 Punkte an sein Rekordhoch bei 10.093 Punkten von Anfang Dezember herangerückt.
Grund für die Kursausschläge im Handelsverlauf war die Unsicherheit, die nach der überraschenden Freigabe des Franken-Wechselkurses zum Euro durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) die Finanzmärkte in Aufruhr versetzt hatte. Dieses Thema dürfte die Anleger noch eine Weile beschäftigen, ebenso wie die laufende Berichtssaison der Unternehmen. Hier kamen von Banken aus den USA schwache Signale. Zudem richten sich die Blicke auf Konjunkturdaten. So stehen am Nachmittag aus den USA die Industrieproduktion und das Verbrauchervertrauen der Uni Michigan auf der Agenda.
Entsprechend negativ sind die Vorgaben. An der Wall Street fiel der Future auf den US-Leitindex Dow Jones Industrial seit dem Xetra-Schluss am Vortag um fast 1 Prozent. An den Börsen Asiens ging es überwiegend nach unten.
Goldpreis bricht nach oben aus – die Gründe
Nachdem sich der Goldpreis bereits in den vergangenen Tagen stark präsentiert hatte, konnte er im Zuge der Entscheidung der Schweizer Nationalbank (SNB) am Donnerstag gleich mehrere wichtige Widerstände nach oben durchbrechen. Nachdem die SNB die faktische Anbindung des Schweizer Franken an den Eurokurs aufgegeben und die Zinsen von minus 0,25 auf minus 0,75 Prozent gesenkt hatte, stieg die Notierung zeitweise bis auf 1.266,89 Dollar. Derzeit kostet eine Feinunze 1.257,61 Dollar. Damit befindet sich das Edelmetall auf dem höchsten Niveau seit Anfang September vergangenen Jahres.
Ölpreis unter Druck: Opec erwartet schwächere Nachfrage
Die Ölpreise sind am Donnerstag nach einer Berg- und Talfahrt zuletzt wieder ins Minus gerutscht. Am Markt wurde eine neue Prognose des Ölkartells Opec als Belastungsfaktor genannt. Für dieses Jahr sei von einer schwächeren Nachfrage nach Rohöl auszugehen, hatte die Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) in Wien mitgeteilt. Insgesamt bestimmt weiter das Überangebot an Rohöl das Geschehen auf den Märkten. "Für einen echten Umschwung ist es zu früh," kommentierten Experten der Commerzbank. Die Experten verwiesen auf eine Reihe von Nachrichten, die auf den Preisen lastenden. So wolle die irakische Region um Kirkuk ihre Exporte verdoppeln.
Daimler-Aktie: Kaufen!
Die Daimler-Aktie glänzt derzeit mit Relativer Stärke. An einem freundlichen Handelstag zählt das Papier in den letzten Tagen immer zu den Top-Gewinnern. Die Aktie hat es vor wenigen Tagen sogar über den hartnäckigen Widerstand von 71,25 Euro geschafft. Nur die schwachen Vorgaben der Wall Street machten einen nachhaltigen Ausbruch vorerst zunichte. Am Donnerstag startete Daimler den nächsten Versuch, das alte Hoch zu knacken.
(Mit Material von dpa-AFX)