Mit einer wahren Flut von Quartalszahlen im Fokus wird der deutsche Aktienmarkt am Dienstag freundlich erwartet. Der Marktindikator X-Dax stand knapp eine Stunde vor Handelsbeginn um 0,2 Prozent über dem Xetra-Schluss des DAX. Der Leitindex rückt damit zum Start wieder in Schlagweite seines Rekordhochs bei 9.070 Punkten.
Beiersdorf hebt Prognose an
BMW hat im dritten Quartal erneut mehr Autos verkauft als jemals zuvor - Umsatz und Gewinn traten zwischen Juli und September allerdings auf der Stelle. Der Umsatz der Münchner Nobelmarke lag mit knapp 18,8 Milliarden Euro ganz leicht unter dem Wert des dritten Jahresviertels 2012, wie der Konzern am Dienstag mitteilte. Angesichts hoher Ausgaben für neue Produkte und gewachsener Personalkosten schrumpfte das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) um fast 4 Prozent auf gut 1,9 Milliarden Euro. Unter dem Strich allerdings legte BMW beim Gewinn leicht um etwas mehr als 3 Prozent auf gut 1,3 Milliarden Euro zu. "Wir sind nach dem guten dritten Quartal auf einem guten Weg, unsere Ziele für das Gesamtjahr zu erreichen", sagte Konzernchef Norbert Reithofer
Commerzbank-Vorstand vor Kündigung
Der Streit um die Abberufung von zwei Vorständen belastet die Commerzbank bereits seit Wochen. Nun hat zumindest ein Vorstand eingelenkt und nimmt seinen Hut. Wie das Handelsblatt gestern berichtete, wird Jochen Klösges den DAX-Konzern verlassen. Das steuert auf eine einvernehmliche Lösung zu, er wird sein Amt wohl freiwillig niederlegen. Es heißt, es habe sich für ihn eine ¿ausreichend attraktive Alternative¿ aufgetan.
Bestes Fresenius-Ergebnis aller Zeiten
Der Medizinkonzern Fresenius hat das dritte Quartal dank der Geschäfte mit Nachahmermitteln und Krankenhäusern mit dem höchsten Konzernergebnis der Unternehmensgeschichte abgeschlossen. In den ersten neun Monaten sei der Gewinn um zehn Prozent auf 753 Millionen Euro gestiegen. Der Umsatz kletterte um sieben Prozent auf 15 Milliarden Euro. Dagegen bekam Fresenius auch die staatlichen Sparmaßnahmen in den USA bei der Tochter Fresenius Medical Care zu spüren. Das operative Ergebnis reduzierte sich um ein Prozent auf 2,2 Milliarden Euro und lag damit im Rahmen der Markterwartungen. Bei Rhön-Klinikum sieht sich Fresenius im Zeitplan. Konzernchef Ulf Schneider bestätigte am Dienstag auch die im Sommer erhöhte Gewinnprognose: 2013 soll der Überschuss auf mehr als eine Milliarde Euro steigern - ein Plus von 11 bis 14 Prozent zum Vorjahr. Der Umsatz soll unter Ausklammerung von Währungsschwankungen zwischen 7 und 10 Prozent zulegen und die 20 Milliarden-Grenze überschreiten.
Hannover Rück bestätigt Jahresziel
Hochwasser und Hagel in Deutschland haben den weltweit drittgrößten Rückversicherer Hannover Rück nicht aus der Bahn geworfen. Im dritten Quartal verdiente der Konzern mit 206 Millionen Euro zwar 23 Prozent weniger als ein Jahr zuvor - Grund für den Rückgang waren jedoch vor allem geringere Sondererlöse aus Finanzgeschäften. Für das Gesamtjahr erwartet Vorstandschef Ulrich Wallin weiterhin einen Überschuss von 800 Millionen Euro und will im kommenden Jahr noch höher hinaus: Für 2014 peilt der Vorstand trotz sinkender Anlagerenditen einen Nettogewinn von 850 Millionen Euro an, der damit fast an den Rekordgewinn aus dem Jahr 2012 heranreichen würde.
Pfeiffer verfehlt die Erwartungen
Der Spezialpumpen-Hersteller Pfeiffer Vacuum (Pfeiffer Vacuum Technology) gibt sich nach dem dritten Quartal etwas pessimistischer mit Blick auf die Jahresziele. "Wir gehen davon aus, dass der Umsatz das untere Ziel der angepeilten Spanne von 420 bis 450 Millionen Euro erreichen wird", sagte Unternehmenschef Manfred Bender am Dienstag laut Mitteilung. Die EBIT-Marge werde weiterhin bei etwa 12 Prozent liegen. Für den Zeitraum Juli bis Ende September legte der Spezialpumpen-Hersteller ein gemischtes Ergebnis vor. Der Umsatz sank um knapp 11 Prozent auf 99,9 Millionen Euro und lag damit deutlich unter den Schätzungen der Experten. Der Rückgang beim Gewinn vor Zinsen und Steuern fiel dagegen mit knapp 13 Prozent auf 14,9 Millionen Euro weniger stark aus als von Analysten erwartet. Beim Auftragseingang wurden die Erwartungen leicht verfehlt. Unter dem Strich stand ein Minus von 13 Prozent auf 10 Millionen Euro.
Sky legt operativ kräftig zu
Der Bezahlsender Sky Deutschland hat auf dem Weg aus den roten Zahlen einen weiteren großen Schritt gemacht. Im dritten Quartal konnte der Konzern erneut kräftig zulegen. Der Umsatz kletterte zwischen Juli und September um fast 20 Prozent auf knapp 393 Millionen Euro. Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) schrieb der Sender erneut schwarze Zahlen. Das operative Ergebnis sei um 57 Prozent auf 29,2 Millionen Euro gestiegen. Damit schnitt das im MDAX notierte Unternehmen etwas besser als von Experten erwartet ab. Die Zahl der Kunden sei um 76.000 auf 3,529 Millionen gestiegen. Unter dem Strich steht weiter ein Verlust von 14,2 Millionen Euro.