Nach dem neuerlichen Kurseinbruch zur Wochenmitte zeichnet sich im DAX am Donnerstag wieder ein Stabilisierungsversuch ab. Der Broker IG taxierte den deutschen Leitindex am Morgen 0,35 Prozent höher auf 8.816 Punkten. In seiner vierten Verlustwoche in Folge liegt der DAX im bisherigen Wochenverlauf rund 2,5 Prozent hinten. Marktstratege Stan Shamu vom Broker IG rechnet mit einer kleineren Gegenbewegung.
Etwas helfen können dabei die Vorgaben von der Wall Street. Hier war es zwar am Mittwoch weiter abwärts gegangen, eine deutliche Erholung im späten Handel konnte jedoch Schlimmeres verhindern. Immerhin sackte der Dow Jones Industrial zeitweise auf den tiefsten Stand seit Februar, bevor er seine Verluste letztlich um zwei Drittel reduzierte. Der Future auf den US-Leitindex verbesserte sich im Vergleich zum Xetra-Schluss um 0,4 Prozent. Auf der Tagesagenda am Donnerstag stehen neben den Verbraucherpreisen der Eurozone erneut zahlreiche US-Daten.
Apple und Facebook: Geht’s noch?!
Arbeitgeber und Gewerkschaften in Deutschland haben auf das Angebot von Facebook und Apple, ihren US-Mitarbeiterinnen das Einfrieren von Eizellen zu bezahlen, mit großer Skepsis reagiert. "Die deutschen Arbeitgeber mischen sich nicht in die Familienplanung von Arbeitnehmern ein", sagte ein Sprecher der Bundesvereinigung der Arbeitgeberverbände (BDA) der "Süddeutschen Zeitung" (Donnerstag). Ein Kinderwunsch sei "eine persönliche Entscheidung, auf die der Arbeitgeber keinen Einfluss nimmt". Ziel der Betriebe bleibe aber, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf durch familienfreundliche Angebote zu erleichtern.
Ebay: Enttäuschung trotz PayPal
Neben WalMart hat auch Ebay seine Jahresziele gesenkt. Der Umsatz dürfte deutlich geringer ausfallen als zuletzt prognostiziert, wie Ebay mitteilte. Die Ebay-Aktie fiel nachbörslich um fast fünf Prozent.
DAX-Crash: Sind die guten Aktienjahre vorbei?
Der DAX geht ordentlich in die Knie. Groß ist die Angst vor einem abgleiten in die Rezession in Europa sowie steigenden Zinsen in den USA. „Noch ist die Zinswende nicht da. Zunächst beendet die amerikanische Fed ihr Anleihenaufkaufprogramm. Voraussichtlich in sechs bis neun Monaten dürfte die erste Zinserhöhung seit 2006 erfolgen und damit eine historische Phase äußerst niedriger Zinsen zu Ende gehen“, sagt Marco Herrmann von der FIDUKA Depotverwaltung.
Daimler-Aktie: Jetzt abstauben
Auch die Daimler-Aktie konnte sich nur kurzzeitig gegen den Trend stemmen. Mit den guten Zahlen im Rücken kletterte die Aktie bis über die Marke von 59 Euro. Die Marktschwäche am Mittwoch drückte das Papier allerdings wieder auf knapp 57,50 Euro. Dennoch bleibt Daimler derzeit die aussichtsreichste Autoaktie in Deutschland. Die Firma ist gut positioniert, hat das Image kräftig aufpoliert.
Netflix-Crash: Sind ProSiebenSat.1 (Maxdome), Sky und Co zu stark?
Die Aktie des Online-Videodienstes Netflix ist nach frischen Quartalszahlen um rund ein Viertel eingebrochen. Die Nutzerzahl war im dritten Quartal langsamer als erwartet gewachsen, und die Gewinnprognose für das laufende Vierteljahr lag deutlich unter den Markterwartungen.
Nordex-Aktie: Absturzgefährdet?
Barclays hat das Kursziel für die Vestas-Aktie von 220 auf 150 dänische Kronen gesenkt. Mit einem Umsatz von knapp sechs Milliarden Euro ist das Unternehmen eines der größten im Bereich der Hersteller von Windenergieanlagen. Nordex folgt mit einem Umsatz von 1,4 Milliarden Euro nach Siemens Wind, Enercon oder Suzlon etc. auf Platz sieben. Die Aktie von Vestas hat seit dem Hoch bei 40,44 Euro rund 43 Prozent korrigiert. Das Papier von Nordex kommt mit einem Minus von 30 Prozent vom Jahreshoch noch gut weg. Ist die Aktie von Nordex dadurch absturzgefährdet?
Deutsche Bank: Hält die 24-Euro-Marke?
Die Aktie der Deutschen Bank ist im gestrigen Handel unter das bisherige Jahrestief bei 24,11 Euro gerauscht. Im späten Handel konnten die Papiere des deutschen Branchenprimus sich aber zumindest wieder über die Marke von 24 Euro hieven. Für den weiteren Kursverlauf wäre es nun wichtig, dass sich der DAX-Titel oberhalb dieser Marke hält. Ansonsten droht ein Abrutschen in Richtung des aktuellen 3-Jahrestiefs bei 22,15 Euro. Zudem könnte die Aktie dann sogar auch wieder unter den steilen Abwärtstrend fallen, den der Kurs erst kürzlich verlassen hat.
(Mit Material von dpa-AFX)