Der deutsche Aktienmarkt hat nach einem schwachen Wochenauftakt am Dienstag wieder zugelegt. Die Quartalszahlen mehrerer Konzerne sorgten bei den Anlegern allerdings für gemischte Gefühle. Neben der Quartalsberichtssaison könnten im Verlauf noch Konjunkturdaten für Impulse sorgen. So stehen am späten Vormittag die Erzeugerpreise der Eurozone für September auf der Agenda. Am Nachmittag folgen noch US-Industrieaufträge.
Der deutsche Leitindex DAX stieg im frühen Handel um 0,59 Prozent auf 9.306,45 Punkte. Für den MDAX der mittelgroßen Unternehmen ging es um 0,27 Prozent auf 16.191,02 Punkte nach oben und der Technologiewerte-Index TecDAX legte um 0,73 Prozent auf 1.258,28 Punkte zu. Auch der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 zog an.
Zahlen der DAX-Unternehmen insgesamt durchwachsen
Die Geschäftszahlen des Autobauers BMW kamen bei den Anlegern nicht gut an. Die Papiere fielen als einer der schwächsten DAX-Werte um 0,62 Prozent. Nach den überraschend hohen Gewinnen im Frühjahr hatten die Münchener zum Auftakt der zweiten Jahreshälfte etwas an Schwung verloren.
Bei den Beiersdorf-Aktionären drückte ein überraschend schwacher Umsatzanstieg des Konkurrenten L'Oreal auf die Stimmung. Die Aktien des Nivea-Herstellers fielen um 1,46 Prozent.
Auch der Medizinkonzern Fresenius überzeugte mit seinen Zahlen nicht. Die Titel büßten 1,39 Prozent ein. Mehr Anklang fanden die Resultate der Fresenius-Tochter FMC. Die Aktien verteuerten sich um 1,49 Prozent.
Auch die Zahlen des Reifenherstellers und Automobilzulieferers Continental kamen gut an. Die soliden Resultate bestätigten seine positive Einschätzung des Konzerns, schrieb Analyst Tim Schuldt von der Investmentbank Equinet in einer Studie. Die Titel stiegen als einer der Favoriten im DAX um 1,53 Prozent.
Die bessere Zalando? Zooplus mit Gewinnüberraschung
Bei Zooplus läuft es noch besser als gedacht. Der Internet-Händler für Heimtierprodukte hat seine Ziele für das Gesamtjahr angehoben. So wird nun mit einer Gesamtleitung von 550 Millionen Euro nach zuvor 530 Millionen Euro gerechnet. Für das EBT erhöht der Vorstand die Prognose von rund 6 Millionen Euro auf nun rund 8 Millionen Euro.
Nordex-Aktie: Widerstand geknackt
Am Montag hat die Aktie von Nordex den hartnäckigen Widerstand von 13,50 Euro nach oben überwunden. Im Anschluss ging es bis auf 13,90 Euro nach oben. Nächstes Etappenziel ist jetzt die Marke von 15 Euro. Eine gute Performance legte auch Nordex-Konkurrent Vestas am Montag aufs Parkett. Nach einer längeren Abwärtsbewegung läutet die Aktie mit einem Kursplus von über fünf Prozent die Kehrtwende ein. Vestas gab bekannt, man habe mehrere neue Aufträge in Kanada und in der Türkei gewonnen. Das spricht für das gute Momentum in der Windbranche.
Gold: Haben Sie das gesehen?
Anleger meiden Goldminenaktien wie der Teufel das Weihwasser. Die Aktien sind mittlerweile fast durchweg auf ein Mehrjahrestief gefallen. Doch wenn in einem solchen Umfeld plötzlich gute Zahlen gemeldet werden. Dann erwacht das Kaufinteresse plötzlich wieder. So geschehen gestern bei der Aktie von AngloGold Ashanti. Das Papier konnte über 20 Prozent an einem Tag zulegen.
BMW-Aktie: Erste Reaktion nach den Zahlen
Solide Zahlen von BMW. Umsatz und EBIT lagen leicht über den Erwartungen der Analysten. Im Anschluss an die Zahlen bestätigte die DZ Bank ihre Kaufempfehlung. Auf Gruppenebene sei die Geschäftsentwicklung des Münchener Autobauers im dritten Quartal besser als erwartet ausgefallen, schrieb Analyst Michael Punzet in einer ersten Reaktion am Dienstag. Beim Nettoergebnis sei die Schätzung aber etwas verfehlt worden. Bei der Marge habe der DZ-Bank-Analyst etwas mehr erwartet, die Marktprognose habe BMW aber übertroffen. Wie erwartet sei der Ausblick bestätigt worden. Zuletzt berechnete Punzet den fairen Aktienwert bei 98 Euro.
Paion: Minus 20 Prozent in 10 Minuten – Was war da los? Wie geht es weiter?
Die Aktie des deutschen Biotechunternehmens Paion ist bekannt für größere Kursschwankungen. Aber was sich am frühen Montagabend abgespielt hat, ist schon bemerkenswert. Nach einem bis dahin vollkommen normalen Handelstag stürzte der Kurs ab 17:30 Uhr innerhalb weniger Minuten von 2,75 auf 2,21 Euro ab – ein Abschlag von fast 20 Prozent. Anleger fragen sich, was der Auslöser für diesen scharfen Einbruch war.
Dividendenperle Banco Santander mit starkem Ergebnis
Die spanische Großbank Santander schüttelt die Folgen von Wirtschafts- und Finanzkrise weiter ab. Im dritten Quartal steigerte das Institut seinen Überschuss verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um mehr als die Hälfte auf 1,61 Milliarden Euro, wie es am Dienstag mitteilte. Das war besser als von Analysten erwartet. Dabei profitierte die größte spanische Bank von der wirtschaftlichen Erholung in ihrem Heimatland. Das ließ den Anteil fauler Kredite weiter sinken. Zudem gab es im wichtigen britischen Geschäft einen kräftigen Gewinnsprung.
(Mit Material von dpa-AFX)