Nachdem der deutsche Leitindex am Dienstag mit einem neuen Jahreshoch bei 5.557,09 Punktenaus dem Handel ging, dürften Anleger am Mittwoch erneut zu Gewinnmitnahmen tendieren. Da jedoch die Hoffnung auf weiter steigende Kurse die Angst vor einer größeren Konsolidierungsphase überwiegt, dürften sich mögliche Verkäufe in Grenzen halten. Der DAX wird daher vorbörslich nahezu unverändert 5.550 Punkten getaxt.
Etwas Schützenhilfe dürfte die Deutsche Börse indes aus den USA erhalten, wo erfreuliche Konjunkturdaten vermeldet und die Verlängerung der Amtszeit von Ben Bernanke als Notenbankchef bekannt gegeben wurden: Dow Jones und Nasdaq zeigten sich im Tagesverlauf dementsprechend freundlich - der US-Leitindex schloss mit 9.539,29 Punkten (+0,32 Prozent), der Technologieindex mit 1.639,90 Zählern (+0,31 Prozent).
Positive Anreize kommen auch aus Asien: Chinas Festlandbörsen präsentieren sich weiterhin volatil. Nach drei Tagen in Folge mit grünen Vorzeichen hat der Shanghai Composite Index am Dienstag zwischenzeitlich herbe Verluste hinnehmen müssen. Nach der täglichen Handelspause rutschte er zunächst bis auf 2.823,637 Zähler ab - ein Minus in Höhe von annähernd sechs Prozent. In der letzten Handelsstunde allerdings ergriffen die Bullen wieder die Oberhand, der Index schoss um hundert Punkte nach oben, schloss schließlich bei 2.915,803 Punkten.
Im Tagesverlauf werden zudem in Deutschland der ifo Geschäftsklimaindex erwartet. Aus den USA folgen die Aufträge langlebiger Wirtschaftsgüter sowie die Zahl der Verkäufe neuer Häuser. Händler erwarten durch drei Daten weitere positive Impulse.
Die Aktien von Aixtron und TUI dürften heute im Blickpunkt vieler Börsianer stehen. Hintergrund ist eine Umstellung im europäischen Index Stoxx 600. Der Anbieter STOXX Ltd. Verkündete, dass der Touristikkonzern TUI mit Beginn des Handels am 21. September seinen Platz im Stoxx 600 für die Aktien des Spezialmaschinenbauers Aixtron räumen muss.
Nachdem die Aktie von Conergy im gestrigen Handelsverlauf knapp 40 Prozent an Wert hinzugewann, hat der Konzern eigenen Angaben zufolge einen Auftrag zum Bau des größten Solarparks in Norddeutschland erhalten. Für eine Investorengruppe errichtete der Solarkonzern eine 4,2 Megawatt-Anlage in Hörup bei Flensburg. Die Investitionssumme soll im zweistelligen Millionenbereich liegen. Zum Einsatz sollen dabei nur Module, Wechselrichter und Gestellsysteme aus der eigenen Produktion kommen.
Deutsche Bankentitel wie die Commerzbank oder etwa die Deutsche Bank dürften im heutigen Handelsverlauf ins Rampenlicht rücken. Hintergrund sind Aussagen von Peer Steinbrück, nach denen die Bundesregierung die deutsche Wirtschaft mit zusätzlichen Milliarden vor einer flächendeckenden Kreditklemme bewahren möchte. Noch vor der Bundestagswahl Ende September will Steinbrück der Kreditwirtschaft mit Staatsgeld unter die Arme greifen. "Wenn die Bemühungen der Banken nicht ausreichen, um die Wirtschaft mit frischem Geld zu versorgen, wird der Staat weitere Instrumente in die Hand nehmen müssen", so Steinbrück gegenüber dem Handelsblatt.
Der Hersteller von Anlagen für die Getränkeabfüllung Krones sieht Licht am Ende des Tunnels. "Die Schockstarre hat sich in West- und Mitteleuropa gelöst", so Finanzvorstand Hans-Jürgen Thaus gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ). "In Summe betrachtet hat sich der Rückgang verlangsamt. Wir sind so aufgestellt, dass wir 2010 wieder schwarze Zahlen schreiben werden", erklärte er siegessicher weiter. Bereits im Vorfeld zeigte sich Krones selbstbewusst: Allein das Sparprogramm "Conversion" soll dem in Neutraubling ansässigen Getränkeabfüllanlagen-Hersteller Krones 80 bis 100 Millionen Euro einbringen. Hermann Graf Castell, Leiter Konzern Kommunikation, erklärt im Gespräch mit DER AKTIONÄR: "Das Programm läuft gut, teils sogar besser als geplant."