Nach dem Kursrutsch in der Vorwoche wird der deutsche Aktienmarkt am Montag mit einem stabilen Wochenstart erwartet. Der Broker IG taxierte den DAX vor Börsenstart um 0,12 Prozent höher auf 9.221 Punkte. In der Vorwoche hatte der deutsche Leitindex den Rückwärtsgang eingelegt und viereinhalb Prozent verloren. Damit hat sich der DAX nun schon 840 Punkte von seinem Juni-Rekordhoch entfernt. Die stabile Entwicklung der Aktienmärkte in Asien könnte den europäischen Börsen zunächst zu einer Stabilisierung verhelfen, sagte IG-Marktstratege Chris Weston. Die Vorgabe ist insgesamt leicht positiv: Vor allem die chinesischen Börsen erholen sich am Morgen weiter und der Future auf den Dow Jones Industrial gewann 0,18 Prozent seit dem Xetra-Schluss am Freitag. Die Agenda lässt indes einen ruhigen Wochenstart erwarten. Zudem ist zu beachten, dass die Aktien von Fresenius in einem Verhältnis von 1:3 ex Aktiensplitt gehandelt werden.
Adidas-Aktie: Berenberg kürzt Kursziel um 43 Prozent
Die Umsatz- und Gewinnwarnung des Sportartikelkonzerns Adidas hatte einen richtigen Sell-off in der Aktie ausgelöst. Während viele Investoren das Vertrauen in das Unternehmen verloren haben, hagelt es auch von Analystenseite reihenweise Abstufungen. Jüngstes Beispiel ist die Privatbank Berenberg. Sie hat das Kursziel um 38 Euro (!) gesenkt.
Allianz-Aktie: Lampe sagt „Kaufen“
Der Allianz-Konzern wird am 8. August seine Ergebnisse für das abgelaufene Geschäftsjahr veröffentlichen. Im Vorfeld scheinen die Analysten sehr zuversichtlich gestimmt: Nach einer positiven Studie von Equinet zieht das Bankhaus Lampe mit einer Kaufempfehlung nach.
Banco Espirito Santo: Portugal rettet die angeschlagene Bank – wird die Aktie von der Börse genommen?
Die schwer angeschlagene Großbank Banco Espírito Santo bekommt eine Finanzspritze von 4,9 Milliarden Euro und wird von faulen Geschäften gereinigt. Zentralbank-Chef Carlos Costa gab den Rettungsplan in der Nacht zum Montag in Lissabon bekannt. Die BES hatte am Mittwoch für das erste Halbjahr einen Rekordverlust von 3,57 Milliarden Euro bekanntgegeben. Die Notenbank sprach von "Hinweisen" auf illegale Geschäfte. Allein vergangene Woche war der Kurs der Bank von 0,45 auf 0,12 Eurocent pro Aktie eingebrochen. Das Institut werde im Rahmen der milliardenschweren Aktion voraussichtlich in einen "guten" Teil sowie eine "Bad Bank" aufgespaltet, sagten mit der Angelegenheit vertraute Personen am Sonntag.
Daimler: Zetsche warnt – was machte die Aktie?
Daimler spürt die Sanktionen gegen Moskau. Im ersten Halbjahr schaffte das Russland-Geschäft des Konzerns noch 20 Prozent plus. Jetzt geht das "Momentum nach unten", wie es Daimler-Chef Dieter Zetsche gegenüber der Bild am Sonntag formulierte. „Die russische Wirtschaft war schon vor der Krise in einer schwierigen Phase und ist jetzt weiter beeinträchtigt. Das wirkt sich auf den russischen Pkw-Markt aus und damit auch auf Daimler“, so Zetsche weiter. Dennoch sollte das Russland-Geschäft nicht überbewertet werden. Fakt ist: Im Jahr 2013 wurden weltweit 7,3 Millionen Premiumautos verkauft, davon in Russland 198.005, was knapp 2,7 Prozent der weltweiten Nachfrage entspricht.
(Mit Material von dpa-AFX)