Nach kräftigen Vortagesgewinnen ist der DAX am Freitag auf der Stelle getreten. Bis zur Mittagszeit rückte der Leitindex um 0,1 Prozent auf 9.158 Punkte vor. Nachdem die europäischen Börsen bereits tags zuvor auf die Aussicht einer auch unter der designierten US-Notenbank-Chefin Janet Yellen weiter ultralockeren Geldpolitik in den USA positiv reagiert hätten, gebe es momentan keine weiteren Kurstreiber. Neben zahlreichen Unternehmensdaten stehen am Nachmittag mehrere US-Konjunkturdaten auf der Agenda wie der Empire-State-Index.
Zulassung für Bayer
Der Pharma- und Chemiekonzern Bayer hat in der EU die Zulassung für sein neues Krebsmedikament Xofigo erhalten. Die Zulassung für das Mittel als Injektionslösung gelte zur Behandlung von Erwachsenen mit kastrationsresistentem Prostata-Karzinom. Die US-Gesundheitsbehörde FDA hatte das Mittel bereits im Mai zugelassen. Das neue Mittel ist einer der großen Hoffnungsträger im Bayer-Pharmageschäft. Insgesamt werden dem Medikament Spitzenumsätze von mehr als einer Milliarde Euro pro Jahr zugetraut.
Deutsche Post will Briefporto anheben
Die Deutsche Post will nach Angaben des Handelsblatta das Briefporto zum 1. Januar 2014 auf 60 Cent anheben. Dazu soll am heutigen Freitag ein entsprechender Antrag bei der Bundesnetzagentur gestellt werden.
GfK forciert Konzernumbau
Das Nürnberger Marktforschungsunternehmen GfK hat sein Ergebnis im dritten Quartal deutlich gesteigert, aber weniger Umsatz gemacht. Das angepasste operative Ergebnis stieg im Vergleich zum Vorjahresquartal um 12,5 Prozent auf 49,9 Millionen Euro. Der Umsatz sank um 4,1 Prozent auf 361,4 Millionen Euro. Dies sei beeinflusst durch Währungseffekte, teilte GfK am Donnerstag mit. Der Vorstandsvorsitzende Matthias Hartmann kündigte an, den Konzernumbau weiter voranzutreiben: „Unsere Strategie, auf Basis innovativer Plattformen globale, digitale Produkte auf den Markt zu bringen, macht Fortschritte.“
GSW steigert Ergebins
Höhere Mieten haben dem kurz vor der Übernahme stehenden Immobilienkonzern GSW ein solides Dreivierteljahr gebracht. Das Ergebnis aus Vermietung und Verpachtung stieg in den ersten neun Monaten um zwölf Prozent auf 135,8 Millionen Euro. Das operative Ergebnis (EBITDA) ohne Sondereffekte und Verkäufe wuchs von 100,7 auf 113,9 Millionen Euro. Unter dem Strich verdiente GSW mit 49,3 Millionen Euro rund 21 Prozent mehr. Die in der Branche wichtige und für die Dividende relevante Kennziffer Funds From Operations (FFO I, ohne Vertriebsergebnis) sprang um ein Viertel auf 62,5 Millionen Euro. Im Gesamtjahr will der Immobilienspezialist bei dieser Kennziffer weiterhin einen Wert von 73 bis 78 Millionen Euro erreichen.
Kursziel rauf bei K+S
Die Privatbank Hauck & Aufhäuser hat das Kursziel für K+S nach einer Telefonkonferenz zum dritten Quartal von 15 auf 17 Euro angehoben, aber die Einstufung auf "Sell" belassen. Der Salz- und Düngemittelhersteller habe wenig Einblicke in die geplanten Kostensenkungen geboten, schrieb Analyst Nils-Peter Fitzl in einer Studie vom Freitag. Das Ziel von nachhaltigen Kostensenkungen in Höhe von 150 Millionen Euro bis zum Jahr 2016 sei schwierig zu erreichen. Der Druck auf die Kalipreise dürfte anhalten.
Telefonica Deutschland im Blickpunkt
Die Mobilfunk-Betreiber Telefonica Deutschland und Vodafone haben hierzulande Tests für noch schnellere mobile LTE-Datennetze gestartet. Bei Telefonica erreichte die Funkzelle auf der Münchner Firmenzentrale Daten-Übertragungsraten von bis zu 225 Megabit pro Sekunde. Für die neue LTE-Stufe gibt es allerdings noch keine Smartphones oder Daten-Sticks zu kaufen.
Kapitalerhöhung bei Telekom-Tochter
Die US-Mobilfunktochter der Deutschen Telekom will mit ihrer Kapitalerhöhung rund 1,6 Milliarden US-Dollar einsammeln. Nach Konzernangaben sollen die bis zu 72,8 Millionen Aktien zum Stückpreis von 25 Dollar ausgegeben werden. Das Unternehmen zapft den Kapitalmarkt an, um sich fit für den Wettbewerb mit den größeren US-Rivalen zu machen. Die Einnahmen sollen in den Netzausbau fließen. Die Telekom selbst will sich nicht an dieser Kapitalerhöhung beteiligen - aber weiterhin die Mehrheit an T-Mobile US halten.
VW etws zuversichtlicher für Europa
Europas größter Autobauer Volkswagen gibt erste Entwarnung für den Heimatkontinent. Zwar herrschten weiter wirtschaftliche Unsicherheiten, sagte Vertriebschef Christian Klingler am Freitag. "Wir sehen jedoch erste Anzeichen einer Stabilisierung der Märkte in Frankreich, Spanien und auch Italien." In Westeuropa (ohne Deutschland) liegt der Konzern beim Absatz seit Januar nur noch 1,1 Prozent unter den ersten zehn Monaten des Jahres 2012. Weltweit lieferten die Wolfsburger im laufenden Jahr bislang 7,85 Millionen Pkw und leichte Nutzfahrzeuge aus und bleiben mit einem Plus von 4,7 Prozent auf Rekordkurs.