Die Aktien des Zuckerkonzerns Südzucker sind am Dienstag nach enttäuschenden endgültigen Zahlen unter Druck geraten. Mit einem Minus von zeitweise mehr als sieben Prozent rutschte das Unternehmen ans SDAX-Ende, zuletzt relativierten sie den Abschlag aber auf 2,8 Prozent. Durch die Kursschwäche bewegen sie sich am Dienstag auf dem tiefsten Stand seit Mitte Dezember.
Trotz einem Lichtblick im dritten Quartal bleibt die Lage bei Südzucker schwierig. In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2019/20 rutschte das SDAX-Unternehmen wegen der Zuckergeschäfte in die roten Zahlen, wie Europas größter Zuckerkonzern am Dienstag in Mannheim mitteilte. Unter dem Strich stand für die ersten neun Monate ein Fehlbetrag von 35 Millionen Euro, nachdem das Unternehmen im Vorjahr noch 36 Millionen Euro Gewinn ausgewiesen hatte.
Laut einer am Morgen veröffentlichten Studie der US-Bank Goldman Sachs wurde das kurzfristige Gewinnwachstum durch steigende Ethanolpreise gestützt, schrieb Analyst John Ennis. Der Anstieg des Zuckerpreises sei jedoch bisher mau ausgefallen, er liege nur leicht über dem Vorjahresniveau und damit unter dem Zielwert des Unternehmens. Zucker bleibe für den Konzern ein Verlustgeschäft.
Die Durststrecke bei Südzucker ist bei weitem nicht ausgestanden. Die Geschäfte bei der Bioethanol-Tochter Cropenergies hingegen brummen. Das Unternehmen hatte am Montag sehr starke Zahlen vorgelegt (DER AKTIONÄR berichtete: „Südzucker-Tochter CropEnergies: Die Gewinnmaschine läuft – Aktie auf Rekordhoch“). Das operative Ergebnis konnte sich von fünf Millionen Euro im Fiskaljahr 2018/19 auf zuletzt 26,6 Millionen Euro vervielfachen. DER AKTIONÄR hatte empfohlen, nach der starken Rallye ein Drittel der Position zu verkaufenl. Der Rest kann mit einem Stopp bei 9,20 Euro im Depot belassen werden.
(Mit Material von dpa-AFX)