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04.04.2023 Markus Bußler

Chefvolkswirt: Der größte Fehler der Fed seit Jahrzehnten

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Wir die Fed die Zinsen weiter anheben oder nicht? Im Moment geht eine Mehrheit von 64 Prozent laut dem Fed Watchtool davon aus, dass die Zinsen Anfang Mai um weitere 25 Basispunkte steigen. Mohamed El-Erian, Chefvolkswirt der Allianz, warnt die Anleger erneut davor, dass die US-Notenbank ihren größten politischen Fehler seit Jahrzehnten begangen hat.

„Wie bereits vor fast einem Jahr erwähnt, befürchte ich, dass dies der größte politische Fehler der #Fed seit mehreren Jahrzehnten sein könnte“, twitterte El-Erian am Montag. Diesmal führte El-Erian unzureichende Stresstests für Banken an, die nicht genau messen konnten, wie die Banken mit höheren Zinsen nach dem aggressivsten Straffungszyklus der Fed seit Jahrzehnten umgehen würden.

Mohamed

Der Top-Ökonom hat die Entscheidungen der Fed im vergangenen Jahr wiederholt in Frage gestellt und gesagt, dass die US-Notenbank zu spät auf die schnell steigende Inflation reagiert habe. Und nachdem sie den richtigen Zeitpunkt für eine Zinserhöhung verpasst hatte, leitete die Fed eine energische geldpolitische Straffung ein, die die Wahrscheinlichkeit eines wirtschaftlichen Abschwungs und finanzieller Instabilität erhöht hat.

El-Erian kommentiert nun eine Reihe von Bankzusammenbrüchen in den USA im vergangenen Monat, wobei der Zusammenbruch der Silicon Valley Bank im März der bedeutendste Bankenzusammenbruch seit 2008 war. Er verwies auf einen Kommentar des Peterson Institute for International Economics (PIIE), in dem auf unzureichende Bankenstresstests hingewiesen wird, die „die Sichtweise einer fortlaufenden Reihe von politischen Fehlern der Federal Reserve“ verstärken. Das PIIE veröffentlichte letzte Woche einen Bericht, in dem es heißt, dass die jüngsten Bankenstresstests der Fed "Szenarien mit wenig Variation" verwendeten und dass "keines davon höhere Zinssätze untersuchte".

Der Chefvolkswirt der Allianz hatte zuvor die US-Notenbank dafür kritisiert, dass sie die Inflation im Jahr 2021 als "vorübergehend" bezeichnete und dann so schnell wie seit Jahrzehnten nicht mehr an der Zinsschraube drehte, um den Leitzins von etwa Null auf eine Spanne von 4,75 bis 5 Prozent zu bringen.

Ohne Zweifel betreibt die Fed ein gefährliches Spiel. In ihren Bemühungen, die Inflation unter Kontrolle zu bringen, würde die Notenbank wohl auch eine Rezession in Kauf nehmen. Dass die Banken nun ebenfalls unter der Zinspolitik leiden, scheint die Währungshüter auch nicht stoppen zu können. Die Folgen werden wohl erst in zwei bis drei Jahren völlig klar sein.

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