Seit Anfang September geht es mit den Ölpreisen unter größeren Schwankungen seitwärts. Im Bereich von 68 bis 70 Dollar je Barrel fand sich bislang aber eine gute Unterstützung. Auch jetzt drehen die Ölpreise wieder nach oben. Ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Februar kostete zuletzt 72,92 US-Dollar. Das waren 1,09 Dollar mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI zur Lieferung im Januar stieg um 1,08 Dollar auf 69,17 Dollar.
Am Markt wurde auf eine ungewöhnlich kalte Witterung in Europa verwiesen und auf einen damit verbundener gestiegenen Energieverbrauch. Dies habe zu einer höheren Nachfrage nach Heizöl geführt und zu einer stärkeren Spekulation auf weiter steigende Preise.Am Ölmarkt blicken die Anleger zudem auf ein für Donnerstag geplantes Treffen der Opec+ zur weiteren Förderpolitik. Am Markt wird erwartet, dass der Ölverbund, an dem neben Opec-Staaten auch andere wichtige Förderländer wie Russland beteiligt sind, eine erneute Verlängerung der Förderkürzung beschließen wird. Dies stützte die Ölpreise. Hintergrund ist die Sorge, dass für das kommende Jahr ein zu hohes Angebot befürchtet wird.
Zuletzt stützten auch besser als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten aus China die Ölpreise. In dem wichtigen Verbrauchsland hatte sich die Stimmung in den Industriebetrieben überraschend stark aufgehellt. Zudem wird in Medien über weitere mögliche Maßnahmen der chinesischen Regierung zur Stützung der Konjunktur berichtet. Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge will sich Chinas Führung im Rahmen einer nichtöffentlichen Wirtschaftskonferenz beraten, um neue Konjunkturprogramme für das kommenden Jahr auszuarbeiten. Die Agentur berief sich auf namentlich nicht genannte Insider.
Die Aktien der großen Ölproduzenten sind derzeit alles andere als ambitioniert bewertet. So ist die Aktie von Shell derzeit mit einem 2025er-KGV von 8 und einem KBV von 1,0 sehr günstig bewertete. Darüber hinaus lockt eine attraktive Dividendenrendite von mehr als vier Prozent. Wer investiert ist, beachtet weiterhin den Stoppkurs bei 26,00 Euro.