Constellation Brands, einer der führenden amerikanischen Hersteller von Wein, Spirituosen und Bier, hat vor einem Verlust im zweiten Quartal (per Ende August 2019) von gut 54 Millionen Dollar gewarnt, der durch sein Milliarden-Investment beim kanadischen Cannabis-Player Canopy Growth entstanden ist. Seine erste Position ist Constellation Brands vor knapp zwei Jahren eingegangen.
Canopy Growth verzeichnete in keinem der letzten Quartale einen Gewinn, obwohl ein höherer Umsatz zu verzeichnen war. Constellation Brands hatte zuletzt öffentlich darauf hingewiesen, dass das Unternehmen mit der Leistung von Canopy Growth nicht zufrieden sei. Wohl insbesondere auch deswegen musste der Gründer und Co-CEO Bruce Linton seinen Platz bei Canopy Growth vor einigen Monaten räumen. Mark Zekulin führt seitdem die Geschäfte vorübergehend allein, bis ein würdiger Nachfolger für Linton gefunden werden kann.
Constellation Brands erwarb im Oktober 2017 eine 8-prozentige Beteiligung an Canopy Growth, um in den Markt für Marihuana für den Freizeitgebrauch vorstoßen zu können. Diese baute der Getränkeriese im vergangenen Jahr für 5,1 Milliarden Kanadische Dollar massiv aus: auf zunächst 35 Prozent, mit der Option auf den Ausbau der Beteiligung auf über 50 Prozent. (Aktuell beträgt der Anteil von Constellation Brands an Canopy 35,6 Prozent.) Je Canopy-Aktie zahlte Constellation damals einen Preis von 48,60 Kanadische Dollar. Derzeit kostet eine Aktie 31,18 Kanadische Dollar. Derzeit können Anleger also mit einem „Discount“ von gut 35 Prozent bei Canopy Growth zugreifen.
Den aktuellen Kurs von Canopy Growth stufen auch die Analysten von Seaport Global Securities als attraktiv ein. Sie sind der Ansicht, dass Canopy Growth von Kanadas „2.0 Markt“ (in dieser Stufe werden dann auch cannabishaltige Lebensmittel in Kanada legal sein) neuen Schub erhalten könnte. Analyst Brett Hundley hat die Aktie von „neutral“ auf „buy“ hochgestuft und das Kursziel auf 31 US-Dollar je Aktie erhöht.
Auch DER AKTIONÄR sieht die Aktie von Canopy Growth mittlerweile trotz sämtlicher Probleme sehr günstig bewertet. Charttechnisch ist das Papier jedoch weiter ganz klar angeschlagen. Anleger setzen die Aktie auf die Watchlist, warten aber vorerst eine Bodenbildung ab.