Investieren wie Buffett, Burry, Dalio und Co
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19.10.2023 Markus Bußler

Analyst: Aktien überbewertet, Gold kaufen

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Die Aktienmärkte in den USA und auf der ganzen Welt sind nach wie vor überbewertet und die geopolitischen Risiken nehmen weiter zu. Das sieht zumindest Marko Kolanovic, Chefmarktstratege bei JPMorgan, so. Sein Ratschlag: Es ist ein guter Zeitpunkt für Anleger, um ihre Allokation in Gold zu erhöhen.

Im jüngsten Global Markets Strategy Report der Investmentbank stellt Kolanovic fest, dass sich die Märkte zwar von ihren Tiefstständen Anfang Oktober erholt haben, die mittelfristigen Aussichten aber weiterhin negativ sind, da der Gegenwind stärker und der Rückenwind schwächer wird. „Die immer noch hohen Aktienbewertungen sind durch die hohen Realzinsen und Kapitalkosten zunehmend gefährdet, während die Gewinnerwartungen für das nächste Jahr zu optimistisch erscheinen“, schrieb er. „Die nachlassende Dynamik der Einkaufsmanagerindizes deutet darauf hin, dass das Gewinnwachstum im dritten Quartal wahrscheinlich negativ sein wird, während die nachgebende Preisgestaltung der Unternehmen zu einem Druck auf die Gewinnspannen führen könnte.“

Kolanovic sagte, er glaube, dass die meisten negativen Auswirkungen der hohen Zinssätze noch auf sich warten lassen. „Die Zahlungsausfälle bei Verbraucherkrediten und Unternehmensinsolvenzen beginnen zu steigen, und dieser Trend wird sich wahrscheinlich fortsetzen, wenn die Zinsen nicht gesenkt werden", schrieb er. "Das Aufflammen der geopolitischen Risiken ist ein weiterer Gegenwind und erhöht die Risiken für die Märkte und die Wirtschaftstätigkeit.Solange die Zinssätze sehr restriktiv und die Bewertungen teuer sind und der Überhang an geopolitischen Risiken anhält, wird unser Ausblick wahrscheinlich vorsichtig bleiben.“

In Anbetracht der Litanei von Gegenwind und Risiken, sagte Kolanovic, dass JPMorgan „eine defensive Allokation in unserem Modellportfolio beibehält“. Die Bank investiert nun mehr in Anleihen und Rohstoffe, insbesondere Gold. „Während es ungewiss bleibt, ob Anleihen die Talsohle erreicht haben, stocken wir unsere Allokation in Staatsanleihen angesichts des geopolitischen Risikos, der günstigen Bewertungen und der weniger ausgeprägten Positionierung um ein Prozent auf", sagte er. "Darüber hinaus erhöhen wir unsere Allokation bei den Rohstoffen auf Gold, sowohl als geopolitische Absicherung als auch angesichts eines erwarteten Rückgangs der realen Anleiherenditen."

JPMorgan schreibt in dem Bericht, dass sie davon ausgehen, dass die Spot-Goldpreise im vierten Quartal 2023 bei durchschnittlich 1.920 Dollar pro Unze liegen werden. Die vierteljährlichen Prognosen für 2024 lauten: 1.950 Dollar im ersten Quartal, 2.030 Dollar im zweiten Quartal, 2.100 Dollar im dritten Quartal und 2.175 Dollar im vierten Quartal.

DER AKTIONÄR sieht ebenfalls mittelfristig steigende Kurse bei Gold. Kurzfristig geht es aber zunächst darum, den Widerstandsbereich bei 1.960 bis 1.980 Dollar aus dem Markt zu nehmen.

Gold (ISIN: XC0009655157)

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