Nach dem turbulenten IPO ist es ruhig um die Rocket-Internet-Aktie geworden. Einzig das Gerücht, dass Amazon vor dem Kauf einer Rocket-Internet-Beteiligung stehen soll, hatte zuletzt für Impulse gesorgt. Die indische The Economic Times will von mehreren involvierten Personen erfahren haben, dass der US-Internetgigant Interesse am Kauf des indischen ECommerce-Shops Jabong habe. Rocket Internet besitzt eine Beteiligung von 21,1 Prozent an Jabong.
Manchmal nur gestreut
DER AKTIONÄR hat jetzt mit einem Kontakt in Indien, einen Journalisten bei Fortune India, über die weiterhin im Markt befindlichen Spekulationen gesprochen. „Es würde mich nicht überraschen, wenn das Gerücht wahr wäre“, so der Inder. Jabong habe in Indien eine solide Marke aufgebaut. Der ECommerce-Shop sei für weiteres Wachstum gerüstet, was das Interesse von Amazon geweckt haben könne, da sich die US-Amerikaner im indischen Fashion-Segment gegen Myntra behaupten müssen. Letzlich sei es aber auch in Indien nicht auszuschließen, dass „Unternehmer manchmal solche Gerüchte an Journalisten streuen, um Druck auf potenzielle Käufer (auch andere wie Amazon) aufzubauen.“
Dem Prospekt zufolge wurde Jabong auf Basis einer Finanzierungsrunde im Dezember 2013 zuletzt mit einem Gesamtwert von 388 Millionen Euro bewertet. Den Gerüchten zufolge wollen die Mehrheitseigner nun mindestens 700 Millionen Dollar (550 Millionen Euro) von Amazon. Viel Geld für ein Portal, welches 2013 seinen Umsatz auf 57 Millionen Euro verdreifacht und dabei einen EBITDA-Verlust in Höhe von 32 Millionen Euro ausgewiesen hat. Der Jabong-Konkurrent Myntra wurde jüngst für 370 Millionen Dollar übernommen. Amazon hatte zuvor angekündigt, zwei Milliarden in den indischen ECommerce-Markt zu investieren.
Die kontroverse indische Jabong-Werbung erinnert stark an die deutschen Zalando-Spots.