Mario Draghi steht mal wieder im Mittelpunkt des Anlegerinteresses. Bei der Sitzung der EZB am Nachmittag wird es vor allem um die Einzelheiten der beschlossenen Wertpapierkäufe gehen. Die Charts der beiden großen Banken sehen nicht besonders gut aus.
Holger Sandte, Chefvolkswirt vom Bankhaus Nordea, fasst die zentralen Fragen der Anleger so zusammen: „Welche Wertpapiere wird die EZB kaufen, in welchem Umfang und wie schnell?“ Beginnen dürften die Käufe im Oktober. Die EZB hatte Anfang September den Kauf von forderungsbesicherten Wertpapieren (ABS) und gedeckte Schuldverschreibungen (Covered-Bonds) beschlossen.
Laut EZB-Vizepräsident Vitor Constancio plant die EZB nicht, eine Zahl für das Volumen der Käufe bekannt zu geben. Die Dekabank prognostiziert, dass das Programm für einen längeren Zeitraum angelegt sein dürfte.
Die EZB sollte also kurzfristig keine höheren Volumina erzielen. Eine Aufweichung bei den bisher üblichen Ratinganforderungen durch die EZB wird nach den jüngsten Aussagen von Präsident Draghi nicht erwartet. Daher ist das Volumen der für das Kaufprogramm infrage kommenden Papiere beschränkt.
Der Leitzins sollte unverändert bleiben, nachdem die Notenbank diesen Anfang September auf das Rekordtief von 0,05 Prozent gesenkt hatte.
Berneckers Favorit
In den vergangenen Tagen hat sich das Chartbild von Commerzbank und Deutscher Bank eingetrübt. Den Anlegern fehlen derzeit einfach die Kaufanreize. Laut Hans A. Bernecker, Herausgeber der Actien-Börse, sollten Anleger bei der Deutschen Bank zugreifen. „Die Deutsche Bank hat genau wie die Deutsche Lufthansa und Adidas nach durchschnittlich 40 Prozent Kursverlust 50 Prozent Erholungspotenzial.“
Deutsche Bank ein Kauf
Bei der Commerzbank besteht die Gefahr, dass die Aktie in diesem Abwärtstrendkanal weiter nach unten läuft. Für konservative Anleger drängt sich ein Kauf derzeit nicht auf. Bei der Deutschen Bank besteht immer noch das große Problem der Rechtsstreitigkeiten. Allerdings ist die Aktie mit einem 2015er-KGV sehr günstig bewertet. DER AKTIONÄR bleibt bei seinem Kursziel von 35 Euro, der Stopp sollte bei 21,50 Euro gesetzt werden.
(Mit Material von dpa-AFX)