Nach dem Produktionsende in Berlin wickelt das Solarunternehmen Solon seinen Geschäftsbetrieb in Deutschland nun vollständig ab. Für zwei Tochtergesellschaften wurde Insolvenz beantragt, wie Solon am Donnerstag mitteilte. Die im Frühjahr entlassenen letzten 230 Beschäftigten müssen nun erst recht um ihr Gehaltsforderungen und Abfindungen fürchten. Nach dpa-Informationen geht es um eine Summe von drei Millionen Euro. Er werde versuchen, so viel Geld wie möglich in die Insolvenzmasse zu ziehen, damit die Arbeitnehmer zu ihrem Recht kommen, versicherte der vorläufige Insolvenzverwalter Bruno Kübler.
Solon zählte einmal zu den größten Solarmodulherstellen Europas und war eines der Vorzeigeunternehmen Berlins. Nach der Pleite übernahm vor zwei Jahren das indisch-arabische Unternehmen Microsol Solon und verkündete im März dieses Jahres das Ende der Fertigung in Berlin-Adlershof. Microsol firmiert heute als Solon International.
Solarworld geht es besser. Doch längst nicht alle Probleme sind gelöst. Im Juli musste sich Firmenchef Frank Asbeck unangenehmen Fragen der Presse stellen. (siehe auch: „verkaufen, auch heute noch“)
Hauptgrund für die Krise: Die Überkapazitäten im Solarmarkt und ein seit Jahren schrumpfender Absatzmarkt in Deutschland und anderen europäischen Märkten. Auch chinesische Firmen wie Suntech – einst größter Solarmodulhersteller der Welt – gingen Pleite. Doch die Überlebenden profitieren nun vom Wachstum in Asien und den USA, angetrieben durch stark gefallene Modulpreise.
Trina und Co „kaufen“
Vishal Shah von der Deutschen Bank, einer der namhaftesten Experten der Branche, hat sich am Mittwoch zu Wort gemeldet. Er erwartet eine starke Nachfrage aus China und bis zum Jahresende sogar eine Modulknappheit. Insbesondere Aktien von Unternehmen mit einem starken Fokus auf den chinesischen Markt sollten davon profitieren. Konkret empfiehlt er die Papiere von Trina Solar und Yingli Green Energy zum Kauf.