Es geht Schlag auf Schlag. Am Mittwoch erst hat die Startup-Schmiede Rocket Internet den Börsengang angekündigt. Jetzt berichtet die Fachzeitschrift TextilWirtschaft über den genauen Termin des IPOs von Zalando. Der Modehändler ist unter dem Dach von Rocket Internet groß geworden und will schneller als erwartet an die Börse.
Bereits am 1. Oktober soll die Internetfirma laut fimennahen Quellen an die Börse gehen. Der Termin könne sich zwar noch um wenige Tage nach vorne oder hinten verschieben, hieß es. Derzeit liefen allerdings bei Zalando und den beauftragten Banken alle Planungen auf den 1. Oktober zu. In der kommenden Woche startet die Zalando-Führung zur Werbetour in Europa und die USA, um bei institutionellen Anlegern für die Aktie zu werben. Laut Handelsblatt könnte das Emissionsvolumen bis zu 750 Millionen Euro betragen.
Starkes Wachstum
Für Anleger ist das Wachstumsmonster Zalando durchaus interessant. Von 2010 bis 2013 hat der Modeversandhändler den Umsatz von 150 Millionen auf 1,8 Milliarden Euro gesteigert. Das Portfolio wächst ständig und umfasst inzwischen auch große Marken wie Bogner oder Replay. Doch nach wie vor machen Retourenquoten zwischen 50 und 70 Prozent dem Start-up das Leben schwer. 2013 fuhr Zalando deshalb einen Verlust von 90 Millionen Euro ein.
Die Frage bleibt also, ob der Konzern wirklich nachhaltig Geld verdienen kann. Laut Vorstand Rubin Ritter gehören die kostenlosen Rücksendungen jedoch zum Geschäftsmodell. Im ersten Halbjahr 2014 konnte immerhin erstmals ein Gewinn von unter dem Strich 12 Millionen Euro verzeichnet werden.
Vor dem Börsendebüt
Der Börsengang von Zalando zählt zu den heißesten IPOs in Deutschland. Die niedrigen Zinsen und die vorhandene Liquidität der Investoren machen den Zeitpunkt günstig. Der Börsengang dürfte deshalb ein Erfolg werden. Dennoch bleibt das Risiko bei derartigen Wachstumsfirmen allgegenwärtig. Um vom Zalando-Hype im Vorfeld zu profitieren, können Anleger in die Papiere des Großaktionärs Kinnevik investieren.
(Mit Material von dpa-AFX)