Die Finanzkrise 2008 holt die Bank of America ein: Das Institut büßt mit einem Rekordvergleich über 16,65 Milliarden Dollar für Zockereien am Hypothekenmarkt, wie US-Justizminister Eric Holder am Donnerstag in Washington mitteilte. Das ist der höchste Betrag, den ein Unternehmen jemals in einer zivilrechtlichen Auseinandersetzung mit der US-Regierung zahlen musste. Der Gewinn je Aktie im dritten Quartal dürfte wegen der Strafzahlung um 43 US-Cent geringer ausfallen, hieß es von der Bank.
Risiken verschwiegen
Der Bank of America wird vorgeworfen, Investoren beim Verkauf von mit Immobilienkrediten besicherten Wertpapieren hinters Licht geführt zu haben. Die Papiere gelten als Auslöser der Finanzkrise 2008. Nach Ansicht der US-Justiz hat die Bank den Käufern vor dem Zusammenbruch des Häusermarkts verschwiegen, wie schlecht es um die in den Wertpapieren enthaltenen Kredite stand.
Auch andere Banken mussten zahlen
Die US-Behörden haben schon zahlreiche Großbanken wegen solcher Hypotheken-Deals zur Kasse gebeten. Zuletzt musste die Citigroup mit sieben Milliarden Dollar dran glauben.
Bisher konnte der US-Konkurrent JPMorgan den Vergleichsrekord für sich beanspruchen. Die Bank zahlte im November wegen ähnlicher Vorwürfe 13 Milliarden Dollar.
Aktie bleibt ein Kauf
Da die Bank of America noch stärker dem Geschäft besicherten Hypotheken aktiv war, ist es keine Überraschung, dass die Strafe derart hoch ausgefallen ist. Einige Marktteilnehmer hatten offenbar mit einer noch höheren Summe gerechnet, weshalb der Kurs heute sogar zulegen kann. Ohnehin sieht es aus charttechnischer Sicht gut aus. Das das KBV bei nur 0,7 und das KGV bei 10 liegt, ist die Aktie nach wie vor ein Kauf (Stopp: 9,80 Euro).
(Mit Material von dpa-AFX)