Die Quartalsbilanz der Commerzbank fällt auf den ersten Blick sehr positiv aus. Die Frankfurter Banker haben im zweiten Quartal operativ mehr verdient als von den Analysten im Schnitt erwartet. Noch viel wichtiger ist, dass die harte Kernkapitalquote per 30. Juni verbessert werden konnte. Auf Basis der Ergebnisse sollte sich die Aktie wieder etwas erholen können.
Deutlicher Gewinnsprung
Die Commerzbank arbeitet sich weiter nach oben. Im zweiten Quartal erwirtschaftete das seit der Finanzkrise teilverstaatlichte Institut nach 40 Millionen Euro vor einem Jahr nun einen Überschuss von 100 Millionen Euro, wie es am Donnerstag in Frankfurt mitteilte. Der operative Gewinn stieg von 74 Millionen auf 257 Millionen Euro. Analysten hatten lediglich mit 205 Millionen Euro erwartet. Das Institut profitierte vor allem von einer mehr halbierten Risikovorsorge. Zudem zahlt sich die von hohen Werbeanstrengungen begleitete Offensive im Privatkundengeschäft aus.
Ebenfalls erfreulich: Die konzerneigene Bad Bank kommt beim Abbau ihrer Problemgeschäfte schneller voran als bislang erwartet. Gleichzeitig ging der operative Verlust der Sparte, in der die Bank nicht mehr zum Kerngeschäft zählende Anlagen wie Schiffsfinanzierungen, Staatsanleihen und gewerbliche Immobilienkredite abwickelt, im ersten Halbjahr um ein Viertel auf 355 Millionen Euro zurück. Wegen der Fortschritte hat der Vorstand das Abbauziel erhöht. Die Bad Bank soll ihren Bestand bis Ende 2016 auf rund 67 Milliarden Euro reduzieren. Bislang lag das Ziel bei 75 Milliarden Euro.
Vorbörsliches Plus
Die Zahlen dürften vom Markt positiv aufgenommen werden, nachdem die Bank in nahezu allen Kategorien besser abgeschnitten hat als erwartet. Zumindest im vorbörslichen Handel kann die Commerzbank schon einmal gut zulegen. Charttechnisch betrachtet befindet sich die Aktie aber noch im Abwärtstrend, sodass ein Trade mit einem engen Stopp abgesichert werden sollte.
(Mit Material von dpa-AFX)